"Wir hatten schon viele schlechte Auswärtsspiele diese Saison, das war eines der besseren. Es war ganz wichtig, dass wir ein anderes Gesicht gezeigt haben als letzte Woche", sagte Lucas Höler mit Blick auf das 0:4 zuvor gegen Borussia Dortmund. Auch da war der SC nicht chancenlos, erspielte sich vier gute Torgelegenheiten, ließ bei fünf gegnerischen Chancen durch nachlässiges Defensivverhalten aber vier Treffer zu.
Höler über Leipzig-Gastspiel: "Nicht selbstverständlich"
Diesmal erspielte sich die Mannschaft von Trainer Christian Streich gegen ein weiteres Topteam der Liga überraschenderweise sogar ein Chancenplus (7:4), ließ im Torabschluss aber mal wieder die nötige Effizienz vermissen. So scheiterte beispielsweise auch Höler mit einer Doppelchance am glänzend reagierenden Peter Gulacsi, der sich nur von Freistoß-Schlitzohr Vincenzo Grifo überlisten ließ. "Der Keeper hat überragend gehalten, wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Wir hätten ein Punkt verdient gehabt, aber es soll momentan nicht sein", haderte Höler, der dennoch das Positive hervorhob: "Es ist nicht selbstverständlich, dass wir so aufgetreten sind, die meiste Zeit des Spiels den Ball hatten und versucht haben, die Lücken zu finden, um uns Torchancen herauszuspielen."
22:24 Chancen bringen 2:13 Treffer
Eine bessere Verwertung der eigenen Gelegenheiten bleibt das übergeordnete Ziel für Streich und Co. Das unterstreicht die Bilanz der letzten vier Spiele: 22:24 Chancen, aber nur 2:13 Treffer und null Punkte stehen zu Buche. Trotz dieser erschreckenden Werte steigerte sich der SC auch in der Defensive, verteidigte nur beim 0:1 nicht gut. Dem Leipziger Siegtreffer durch Emils Forsbergs Elfmeter ging ein Handspiel von Keven Schlotterbeck voraus. Anders als von Schiedsrichter Robert Schröder beurteilt, war es durch Schlotterbecks natürliche Handhaltung jedoch kein strafbares Vergehen. "Das Handspiel macht im Fußball derzeit viel kaputt. Da sollte man sich mal etwas überlegen, was eindeutig ist", kritisierte Höler.
Eigentlich hat es Leipzig nicht nötig, mit so einem Elfmeter gegen Freiburg zu gewinnen.
Freiburgs Trainer Christian Streich über Leipzigs Hand-Elfmeter
Streich vermisste den korrigierenden Eingriff von Video-Assistent Marco Fritz: "Auf Schalke wurde ein Hand-Elfmeter für uns zurückgenommen, richtigerweise. Das ist schade, denn eigentlich hat es Leipzig nicht nötig, mit so einem Elfmeter gegen Freiburg zu gewinnen." Der Trainer weiß jedoch natürlich auch um das Hauptproblem seines Teams: "Es lag nicht nur daran, wir haben auch genug Chancen vergeben."
Deckel drauf gegen Düsseldorf oder auf der Couch?
Der Ligaerhalt wird angesichts von acht Punkten Vorsprung auf Stuttgart und noch drei ausstehenden Partien wohl aber auch durch die anhaltende Ladehemmung nicht mehr gefährdet: "Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn da noch etwas passieren sollte. Soweit werden wir es nicht kommen lassen. Nächste Woche wollen wir den Deckel draufmachen", erklärte Höler. Am Sonntag kommt die bereits gesicherte Fortuna aus Düsseldorf ins Schwarzwaldstadion. Der Klassenverbleib könnte jedoch bereits am Samstag gesichert sein, sollte Stuttgart in Berlin nicht gewinnen. Ihre Torchancen wollen die SC-Profis aber auch in diesem Fall besser nutzen.