Hertha-Coach Markus Babbel baute Lell und Niemeyer, die beim 1:1 in Ingolstadt jeweils Gelbsperren abgesessen hatten, wieder in seine Startelf ein, Janker und Lustenberger rutschten ins zweite Glied zurück. Außerdem ersetzte Kobiashvili Ronny (Zerrung der Syndesmose). Paderborns Trainer André Schubert musste einen Tag vor seinem 36. Geburtstag lediglich Guié-Mien ersetzen, der beim 2:2 gegen den FSV Frankfurt seine fünfte Gelbe Karte kassiert hatte. Mosquera bekam den freien Platz.
Bei hervorragendem Wetter und vor einer Zuschauerzahl, die selbst Vergleiche mit dem Madrider Bernabéu oder dem Old Trafford in Manchester nicht scheuen musste, legte Hertha dominant los, von Beginn an kontrollierten die Hausherren die Partie. Bei der ersten echten Chance halfen allerdings Glück und Masuch: Bei Eberts Flankenversuch verschätzte sich der SCP-Keeper dermaßen, dass der Ball an den linken Pfosten klatschte (12.). Die Gäste konzentrierten sich erfolgreich auf eine kompakte Defensive, die Berliner fanden mangels Tempo und Ideen ihren Rhythmus trotz enormem Plus an Ballbesitz in der ersten halben Stunde nicht.
Raffael war es dann, der den erfolgreichen Schlussspurt der Hauptstädter einleitete und ihre Angriffsstärke mal andeutete, indem er den ungewohnten Raum auf der linken Seite zu einem starken Steilpass auf Lasogga nutzte. Masuch fuhr gegen den Flachschuss des frisch gebackenen U-21-Nationalspielers klasse den Fuß aus und rettete die "Null" (33.). Aber nur für sechs Minuten: Denn dann rutschte Lell bei seinem Distanzschussversuch aus, der Ball rauschte unkontrolliert in den Sechzehner, Lasogga hielt perfekt seinen linken Fuß rein - und Masuch war geschlagen (39.).
Der 28. Spieltag
Kalte Dusche für Paderborn also, doch die wurde noch kälter: In der Nachspielzeit profitierte Mijatovic bei Eberts Ecke davon, dass Raitala unter dem Ball durchsprang, und köpfte wuchtig zum beruhigenden 2:0-Pausenstand ein (45.+1). Zehn Minuten das Tempo angezogen - das reichte Hertha für die Vorentscheidung.
Mit Wachsmuth für Mosquera und sichtlich mehr Mut im Angriffsspiel ging der SCP den zweiten Durchgang an. Brandy, jetzt für Mosquera im Sturmzentrum, netzte sogar in Minute 54 ein, stand dabei allerdings knapp im Abseits. Das Tor zählte zu Recht nicht. Drei Minuten später lenkte der 25-Jährige eine Freistoßflanke per Kopf nur knapp neben den Berliner Kasten. Das war es aber auch erst mal, denn allmählich stabilisierte sich Hertha wieder. Routiniert, aber nach vorne ohne die letzte Konsequenz wurde der Vorsprung verteidigt, die Fans feierten mit La Ola & Co. Die einzige Großchance auf ein wenig Spannung vergab SCP-Kapitän Krösche, der bei der besten Paderborner Offensivaktion aus rund 18 Metern zentraler Position an den rechten Außenpfosten schlenzte (78.). Im Gegenzug zeigte Masuch nach einer Ecke gegen Hubniks Kopfball noch einmal seine Reflexe (79.). Das war's!
Ein Offensivspektakel legte Hertha insgesamt nicht auf den Rasen, eine abgeklärte Leistung reichte für die nächsten drei Punkte und die Verteidigung von Platz eins. Am nächsten Montag reist die Babbel-Truppe zum Topspiel nach Bochum. Der SCP, dem im Spiel nach vorne die Mittel fehlten und der jetzt schon seit sieben Spielen sieglos ist, empfängt bereits am Sonntag Tabellennachbar Ingolstadt.