Herthas Trainer Jos Luhukay änderte nach dem 0:2 in Bremen am 33. Spieltag seine Startformation auf drei Positionen. Auf der linken Abwehrseite lief Kobiashvili zum letzten Mal für die Berliner auf und verdrängte damit van den Bergh auf die Bank. Im Mittelfeld ersetzte Mukhtar Ronny und im Sturm begann Wagner für Ramos, der in der kommenden Saison im Dortmunder Dress auflaufen wird. BVB-Coach Jürgen Klopp nahm im Vergleich zum 3:2 gegen Hoffenheim in der Vorwoche eine Veränderung bei seiner Anfangself vor. In der Innenverteidigung kam Friedrich für Sokratis zum Zug.
Beide Mannschaften starten offensiv
Bei bestem Sommerwetter waren beide Teams nicht gewillt, Sommerfußball zu spielen. Die Akteure spielten konzentriert nach vorne. Immer wieder, wenn es schnell ging, taten sich gute Möglichkeiten für beide Teams auf. Bereits in der dritten Minute kombinierte sich der BVB mit einem doppelten Doppelpass in den Hertha-Strafraum, doch Kraft und seine Vorderleute konnten klären.
Auf der Gegenseite war es keine 120 Sekunden später Sahin, der seine Elf vor einem Rückstand bewahrte. Wagner kam nach einer Ndjeng-Ecke frei zum Kopfball, doch der Dortmunder klärte für seinen geschlagenen Torwart (5.).
Das Tempo lässt nach
Danach nahmen allerdings die Akteure auf beiden Seiten das Tempo aus dem Spiel. Dortmund konzentrierte sich auf Ballbesitz und suchte die Löcher in der Abwehr der Gastgeber. Die Berliner wollten allerdings keine Gastgeschenke verteilen, stellten die Räume geschickt zu und ließen die Angriffe des BVB immer wieder vor dem Strafraum versanden.
Der 34. Spieltag
Hertha setzte dagegen auf Konter. Doch dabei blieb vieles Stückwerk. Meist wurden die Angriffsversuche zu früh abgebrochen oder die Dortmunder Abwehr konnte mit wenig Mühe klären.
Doppelschlag kurz vor der Halbzeit
Als einige Zuschauer bereits begannen sich für Bier und Bratwürste anzustellen, zeigten die Gäste aber doch noch ihre überragenden Offensivqualitäten. Zunächst steckte Hummels den Ball durch die Berliner Abwehrkette zu Lewandowski, der sich schnell drehte und völlig frei vor Kraft dem Keeper keine Chance ließ (41.). Dass der polnische Nationalspieler dabei hauchdünn im Abseits stand, tat dem BVB-Jubel keinen Abbruch.
Das Tor wirkte wie ein Startsignal für die Dortmunder Offensive. Reus hatte im Anschluss gleich eine Doppelchance, scheiterte jedoch an Kraft und beim zweiten Versuch an mangelnder Konzentration, als er den Ball über das Tor hob (43.). Besser machte es wenige Sekunden später Jojic, der mit einem Schlenzer von der rechten Strafraumseite kurz vor der Pause auf 2:0 erhöhte (44.).
Der BVB sucht früh die Entscheidung
Nach Wiederanpfiff gaben die Gäste noch einmal Gas. Die zweite Hälfte war nur wenige Sekunden alt, als Lewandowski Reus mit einem Steilpass los schickte. Erneut hämmerte der Nationalspieler das Leder aus bester Position in den Himmel über Berlin (46.). Nachdem Jojic in der 49. Minute einen Abpraller vom Hertha-Keeper um ein Haar im Tor untergebracht hatte verflachte die Partie erneut.
Hertha kommt nicht zurück ins Spiel
Dortmund zeigte nicht mehr viel im Spiel nach vorne und die Hausherren rannten sich immer wieder in der Dortmunder Abwehr fest. Auch mit Flanken hatten die Herthaner wenig Glück. Selten wurde in der Mitte ein Abnehmer gefunden. Nur zwei Mal kam das Tor von Weidenfeller Mitte der zweiten Hälfte in Gefahr. Der Keeper kratzte einen Ndjeng-Freistoß in der in der 64. Minute von der Linie. Bei einem Kopfball des eingewechselten Ramos musste er nicht eingreifen. Der Kolumbianer verfehlte knapp (69.).
Kobiashvili sagt "servus"
Einen emotionalen Höhepunkt erreichte die Partie in der 64. Minute. Herthas Kobiashvili wurde in seinem 351. Bundesliga-Spiel unter dem tosenden Applaus des gesamten Stadions ausgewechselt. Der Georgier wird seine Karriere beenden.
Herthas endgültiger K.O.
In den Schlussminuten hatten die Dortmunder ihre Taktik umgestellt und lauerten ihrerseits auf Konter. Berlin rannte sich ein ums andere Mal bereits weit vor dem BVB-Strafraum fest. Fast zwangsläufig kamen die Hausherren dabei in Bedrängnis. Zunächst schlug Lewandowski zu. Der Rekord-Torschütze untermauerte seinen Anspruch auf die kicker-Torjäger-Kanone in der 80. Minute. Er zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer ins linke obere Eck. Damit erzielte der polnische Nationalspieler seinen 20. Saisontreffer.
Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, schon brannte es wieder lichterloh im Hertha-Strafraum. Erneut tauchte Lewandowski alleine vor Kraft auf. Der Hertha-Keeper konnte zwar retten, doch Aubameyang kam an den Ball. Er versuchte den Direktschuss, traf zwar nicht voll, doch der Querschläger erreichte Mkhitaryan, der ihn zum vierten Dortmunder Treffer ins Netz drückte (82.).
Damit war die Partie entschieden und beide Mannschaften brachten das Spiel, und damit die Bundesligasaison 2013/14, mehr stehend als laufend zu Ende.
Während sich die Hertha in die Sommerpause verabschiedet, beendet die Borussia die Saison erst am kommenden Samstag (20 Uhr), wenn sie im Finale des DFB-Pokals auf Bayern München trifft. Die Saison 2014/15 beginnt am Wochenende des 22./23./24. August 2014.