Heidenheims Trainer Frank Schmidt veränderte seine Elf im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Münster auf vier Positionen. Schnatterer stand erstmals nach seinem Mittelfußbruch wieder in der Startformation, Tausendpfund, Göhlert und Heidenfelder rotierten ebenfalls ins Team. Dafür saßen Krebs, Schilk und Bektasi auf der Bank - Aupperle war nicht im Kader. Zudem fehlten dem FCH die verletzten Stürmer Jabiri (Mittelfußbruch) und Frommer (Innenbandriss). Auch Gerd Dais, Trainer des SV Sandhausen, wechselte nach dem 0:0 gegen Osnabrück viermal. Für den gelbgesperrten Glibo spielte Fießer. Desweiteren ersetzten Pinto, Danneberg und Blum Öztürk, Blacha und Kandziora.
Heidenheim agierte mit zwei Spitzen und der Ankündigung von Frank Schmidt offensiv agieren zu wollen, folgten sogleich Taten. In der ersten Minute hätte Schnatterer bereits das 1:0 erzielen können - Essig hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und den Ball in die Mitte gelegt, wo Schnatterer freistehend einen Sandhäuser Verteidiger anschoss.
Heidenheim dominiert das Geschehen
Es war der Auftakt zu schwungvollen ersten 15 Minuten der Heidenheimer. Die Elf von Frank Schmidt schnürte den Tabellenführer in dessen Hälfte ein und hatte durch Tausendpfund (2.), Spann (7.) und Heidenfelder (11.) gute Möglichkeiten in Führung zu gehen. Sandhausen fand nicht ins Spiel, leistete sich hinten Stellungsfehler und kam kaum einmal in die gegnerische Hälfte.
Die Überlegenheit der Gastgeber ließ mit zunehmender Spieldauer nach. Das Spiel plätscherte vor sich hin, meistens wurde der Ball im Mittelfeld gehalten, dennoch war Heidenheim das Team von der Ostalb deutlich besser. Sandhausen enttäuschte, fand in der Offensive gar nicht statt. Die Passivität des Tabellenführers nutzte Heidenheim in der 40. Minute aus: Schnatterer narrte die Verteidigung des SVS mit einer simplen Körpertäuschung und zog vom linken Strafraumeck ab. Ischdonat konnte den Ball zur Seite klären, doch Spann stand goldrichtig und staubte aus kurzer Distanz zum 1:0 ab. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause. Sandhausen kam in den ersten 45 Minuten nicht einmal gefährlich vor das Tor, so dass die Führung der Heidenheimer zur Pause hochverdient war.
Der 19. Spieltag
Beide Mannschaften kamen personell unverändert aus der Kabine. Auf dem Feld bot sich zunächst das gleiche Bild wie in Durchgang eins. Heidenheim kontrollierte das Spiel und blieb offensiv stets gefährlich. Spann verfehlte per Distanzschuss das Sandhäuser Tor nur knapp (48.). Nach einer knappen Stunde brachte Dais mit Dorn einen weiteren Angreifer, um die bis dato schwache Offensive zu stärken. Doch Torchancen hatten weiterhin nur die Gastgeber: Spann tankte sich im Strafraum durch und verzog den Ball aus spitzem Winkel nur knapp (62.).
Spann war es auch, der das 2:0 einleitete. Bagceci erkämpfte sich den Ball am Sandhäuser Strafraum, Spann steckte durch auf Heidenfelder, der aus 13 Metern halbrechter Position ins lange Eck schoss - der erste Saisontreffer für den 25-Jährigen (70.). Dem ersten wäre fast das zweite Tor der laufenden Spielzeit gefolgt. Heidenfelder setzte sich im Laufduell gegen Pischorn durch und zog aus 20 Metern ab - Ischdonat lenkte das Leder an den Pfosten.
Dann wurde es kurios: Schittenhelm sah zunächst die Gelbe Karte wegen Meckerns und versuchte nicht mal eine Minute später, einen Elfmeter zu schinden. Schiedsrichter Manuel Gräfe zögerte keine Sekunde und stellte Schittenhelm vom Platz (76.). Fünf Minuten danach ging es im Heidenheimer Strafraum zur Sache. Tausendpfund riss Löning im Luftkampf um, Gräfe zeigte sofort auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und scheiterte an Lehmann (81.). Den Nachschuss brachte Öztürk aufs Tor, Göhlert klärte auf der Linie, doch das Schiedsrichtergespann entschied, dass der Ball bereits hinter der Linie gewesen war - die richtige Entscheidung, die zum 1:2 führte (81.). Sandhausen warf in der Folge alles nach vorne und versuchte mit der Brechstange noch zum Ausgleich zu kommen. Löning vergab jedoch die beste Chance (86.) und so blieb es nach einer hektischen Schlussphase beim verdienten 2:1 für Heidenheim. Der FCH gewann zum ersten Mal seit zuvor sechs sieglosen Partien wieder in der 3. Liga und beendete somit die eigene Negativserie. Auch die Serie der Sandhäuser ist gerissen: Für den Tabellenführer gab es die erste Niederlage nach zehn ungeschlagenen Spielen.
Beide Teams treten am kommenden Samstag (14 Uhr) zum Start der Rückrunde an. Dann empfängt Heidenheim die SpVgg Unterhaching, Sandhausen tritt gegen Offenbach an.