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Von den Raiders zu den Patriots: Hatte Antonio Brown das alles so geplant?

Vom Chaos zum Super-Bowl-Favoriten

Hatte Antonio Brown das alles so geplant?

Das neue Traumpaar der NFL? Tom Brady und Antonio Brown.

Das neue Traumpaar der NFL? Tom Brady und Antonio Brown. Getty Images

Tom Brady wird alt, dachte man. Oder beginnt zumindest mal zu altern, also jetzt dann, in dieser Saison. Keine zwei Wochen ist es her, da hatte New Englands Quarterback kaum offensive Waffen zur Verfügung, wie so oft war vom Ende der Dynastie gesprochen worden. Heute, vor dem ersten Saisonspiel, darf Brady plötzlich Bälle zu Josh Gordon und Antonio Brown werfen (also technisch gesehen nicht exakt heute, Brown ist gegen Pittsburgh noch nicht spielberechtigt) - und dürfte der glücklichste Quarterback der Liga sein.

Es ist das nächste (und garantiert noch nicht das letzte) Kapitel einer eigentlich unfassbaren Geschichte: Brown verhält sich komplett daneben, will unbedingt weg aus Pittsburgh, bekommt seinen Willen und wird im März nach Oakland getradet. Brown ist happy, posiert für die Kamera mit seinem neuen Quarterback (Derek Carr) und "will Football spielen".

Ein halbes Jahr später hat Brown erst einen Gefrierbrand am Fuß, dann plötzlich ganz große Probleme mit dem neuen (viel sichereren) Helm der Liga, eine fast tätliche Auseinandersetzung mit seinem General Manager (Mike Mayock) und steht kurz vor dem Rauswurf, entschuldigt sich aber bei seinen Teamkollegen und darf dann doch in Woche 1 spielen. Bis er das Telefonat, in dem sein Head Coach (Jon Gruden) ihn versucht zu besänftigen ("Please just stop this shit and play Football"), auf Youtube stellt, eine 200.000-Dollar-Strafe erhält, sämtliche Garantien aus seinem Vertrag verliert und auf Instagram um seine Entlassung bittet.

In den sozialen Netzwerken wird währenddessen gespaßt: "Sicher kommt gleich Bill Belichick und holt Brown zu den Patriots."

Die Raiders ziehen (endlich) die Reißleine und entlassen Brown, den sie im März noch mit einem 50-Millionen-Dollar-Vertrag ausgestattet hatten. Und dann, siehe da, kommt Bill Belichick, holt Brown nur wenige Stunden nach der Entlassung tatsächlich nach New England und das Internet findet das plötzlich doch nicht mehr so witzig.

Und Brown? Der postet, noch ehe es tatsächlich offiziell verkündet wird, ein Bild von sich im Patriots-Trikot, schreibt von "Gods Plan". "The Athletic" berichtet, dass einige Teams der Liga glauben, nicht Gott, sondern Brown habe das von Anfang an geplant. Er hatte demnach nie vor, ein Spiel für die Raiders zu bestreiten, viel lieber für Tom Brady.

Und damit zurück zum Anfang: Tom Brady wird also wieder nicht alt. Die Patriots waren mit den Kansas City Chiefs sowieso der ganz große Favorit in der AFC, plötzlich sind sie wieder der ganz große Favorit auf den Super-Bowl-Titel - also Bradys siebten.

2013 waren die Cleveland Browns noch nicht die Cleveland Browns von 2019, aber Josh Gordon schaffte es trotz einer 4:12-Bilanz in den Pro Bowl, beendete die Saison als bester Receiver der NFL. Der zweitbeste in der Saison? Ja, genau.

Und jetzt spielen Josh Gordon und Antonio Brown zusammen in einem Team, mit Tom Brady als Quarterback, trainiert von Bill Belichick. Das klingt nach einem teuflisch guten Plan.

mkr

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