Bundesliga

Gladbacher Trainer-Comebacks: Favre wäre Nummer 3

Auch Heynckes und Meyer kehrten auf die Bank zurück

Gladbacher Trainer-Comebacks: Favre wäre Nummer 3

Gladbachs Trainerprofil wäre maßgeschneidert für ihn: Lucien Favre.

Gladbachs Trainerprofil wäre maßgeschneidert für ihn: Lucien Favre. imago images/Jan Huebner

Trainer-Comebacks in Gladbach kamen in der Vergangenheit gar nicht mal so häufig vor. Die Liste umfasst sogar nur zwei Namen, die dafür umso prominenter sind: Jupp Heynckes und Hans Meyer. Zwar könnte man auch noch Bernd Krauss und Horst Köppel mit in die Aufzählung aufnehmen, doch bei ihnen waren die Gegebenheiten andere. Sie arbeiteten zunächst als Interimslösungen und wurden später Cheftrainer.

Sollte also Lucien Favre, der Favorit auf die Nachfolge von Adi Hütter, wirklich auf die Borussen-Bank zurückkehren, wäre er nach Heynckes und Meyer der dritte Fußballlehrer, der eine zweite Amtszeit bekommt.

Anders als in seiner ersten und sehr erfolgreichen Zeit (1. Juli 1979 bis 30. Juni 1987) blieb Heynckes beim zweiten Mal nur kurz. Er begann zum 1. Juli 2006 und trat am 31. Januar 2007 zurück, nachdem die Mannschaft in die Abstiegszone abgerutscht war. Es waren andere Zeiten damals. Gladbach zählte in beinahe jeder Saison zu den Abstiegskandidaten. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten gaben nicht viel her, erst Jahre später waren die Grundlagen geschaffen, um andere Tabellenregionen ansteuern zu können.

Klassenerhalt hieß deshalb auch das Motto, als Meyer am 18. Oktober 2008 reaktiviert wurde. Der "harte Hans" sollte den Absturz in die 2. Liga verhindern. Ein Treffer. Das heutige Präsidiumsmitglied erfüllte die Mission und feierte mit den Fohlen dank eines Schlussspurts mit sieben Punkten aus den letzten vier Spielen den Klassenerhalt. Eine Erfolgsstory wie die erste Amtszeit (7. September 1999 bis 1. März 2003), als Meyer die Borussia zurück in die Bundesliga führte und im Oberhaus hielt.

Trainerprofil wie maßgeschneidert für Favre

Lange ist es her. Dass der Abstiegskampf - Ausnahme die abgelaufene Saison - in den zurückliegenden Jahren kein Thema mehr war in Gladbach, dafür legte Favre (vom 14. Februar 2011 bis 20. September 2015 auf der Borussen-Bank) den Grundstein. Unter seiner Regie gelang 2011 die sensationelle Rettung über die Relegation gegen Bochum (1:0, 1:1) und anschließend der Aufstieg in den Kreis der Europapokalanwärter. Was im Sommer 2022 wieder für Favre spricht? Der künftige VfL-Coach muss eine Mannschaft in Schieflage wieder ins Gleichgewicht bringen, ihr Stabilität verleihen und vor allem das riesengroße Problem der defensiven Anfälligkeit (61 Gegentore vergangene Saison) in den Griff bekommen. Ein Profil wie maßgeschneidert für Favre.

Am 30. Mai findet Borussias Mitgliederversammlung statt. Es ist davon auszugehen, dass bis dahin der neue Trainer feststeht.

Jan Lustig