Bayern

Fürths "besonderer Sieg" gegen Würzburg

Trainer Ruman hat "es genossen"

Gkoumas' "Gabe", ein Blitztor und "kompromisslose Arbeit": Fürths "besonderer Sieg" gegen Würzburg

IMAGO/Zink

Mehr zur Regionalliga BAyern

Die feiernde Fürther Mannschaft am Spielfeldrand, während Petr Ruman allein im Mittelkreis des Ronhofs stand und dem Treiben verzückt lächelnd zusah. Ein wenig erinnerte das Szenario um den Kleeblatt-Coach nach dem 3:1-Sieg gegen Spitzenreiter Würzburg an Franz Beckenbauer im Stadio Olimpico zu Rom nach dem WM-Sieg 1990. Zugegeben, die Tragweite der beiden Ereignisse ist nicht wirklich vergleichbar.

Aber das Kunststück, als erstes Team in der laufenden Saison den souveränen und seit 28 Regionalliga-Spielen ungeschlagenen Tabellenführer zu besiegen, erfüllte Trainer wie Mannschaft gleichermaßen mit Stolz. "Dieser Sieg gegen Würzburg ist schon etwas Besonderes", gestand Ruman nach dem Abpfiff ein. "Das haben sich die Jungs erarbeitet. Ich habe es genossen, zu beobachten, wie sie sich freuen."

Blitzstart und Elfmeterkiller

Im strömenden Regen gelang dem kleinen Kleeblatt ein Blitzstart. Ricky Bornschein brauchte gerade einmal 32 Sekunden, um eine Hereingabe von Aiden Mostofi aus kurzer Distanz zu veredeln - schon der 16. Saisontreffer des Torjägers.

Gut zehn Minuten später schlug die Stunde von Dimitrios Gkoumas, der den von Saliou Sané scharf geschossenen Strafstoß (Mostofi hatte Junge-Abiol gefoult) entschärfte. Der Torhüter hat sich längst zu einem Elfmeterkiller entwickelt. Erst am Samstag hatte der Grieche den Fürther Sieg beim SV Schalding-Heining mit einer Elfmeterparade festgehalten. Sein Trainer ist von den Fähigkeiten und dem Biss des Keepers begeistert: "Dimi hat eine Gabe, er will sein Tor unter allen Umständen sauber halten. Dafür gibt er absolut alles. Das zeichnet ihn aus."

Wie Würzburg spielt, finde ich richtig stark. Man kann gegen sie nicht alles verteidigen, man braucht auch etwas Glück.

Petr Ruman, Trainer SpVgg Greuther Fürth II

Dass nur drei Minuten später in die Würzburger Drangphase Patrick Götzelmann einen blitzsauberen Konter mit feinem Zuspiel von Edgar Prib zum 2:0 abschloss, unterstreicht das Fürther Momentum. Die Gäste aus Unterfranken setzten die Kleeblatt-Abwehr in der ersten Hälfte extrem unter Druck und hatte genügend Gelegenheiten zu mehr als nur dem Anschlusstreffer. Dies gab auch Ruman zu, der sich als Fan der Würzburger Spielweise outete: "Wie Würzburg spielt, finde ich richtig stark. Man kann gegen sie nicht alles verteidigen, man braucht auch etwas Glück", lobte aber auch sein Team: "Nach der Halbzeit haben wir ein paar Sachen korrigiert und so für Entlastung gesorgt. Wir haben kompromisslos gearbeitet, hatten gute Aktionen und Torabschlüsse. Das 3:1 war natürlich Gold wert. Insgesamt war unser Sieg verdient."

Den vom Dauerregen in eine Rutschbahn verwandelten Rasen empfand der 46-Jährige sogar als Vorteil, da sein Team von der daraus resultierenden Geschwindigkeit des Balles profitierte. Fritz-Walter-Wetter liegt den Youngsters von Petr Ruman, sodass neben WM 1990 sogar noch ein Hauch Berner Wankdorf-Stadion 1954 durch den Ronhof wehte.

Martin Bauer

Regionalliga Bayern: Die Top-Torjäger der Saison 2023/24