Bundesliga

Heidenheim: Schmidt möchte keine Schulterklopfer, sondern Punkte

Mainka steht vor seinem 200. Auftritt für den FCH

"Gewaltige Stimmung in Köpenick": Schmidt möchte keine Schulterklopfer, sondern Punkte

Freut sich auf die Alte Försterei: Frank Schmidt.

Freut sich auf die Alte Försterei: Frank Schmidt. Getty Images

Denn die Auswärtsserie des FCH ist von der knappen Niederlage gegen Leverkusen nicht betroffen. Mittlerweile seit vier Spielen hat man auswärts nicht mehr den Platz als Verlierer verlassen müssen. Mindestens 2000 mitreisende FCH-Fans möchten die Mannschaft von Frank Schmidt in Berlin dabei unterstützen.

Vorschau

Die Alte Försterei kennt der FCH bereits aus gemeinsamen Zweitligazeiten, so viele Fans aber dürften noch nie mit dabei gewesen sein. "Wir reden ja jede Woche über das gleiche und das ist ja der besondere Aspekt: dass wir immer so viele Fans dabeihaben", freut sich Frank Schmidt über den neuerlichen Support. Aber: Jedes Stadion sei schön, wenngleich er natürlich um "die besondere Charakteristik" des Berliner Stadions wisse. Die Auswärtsbilanz, die man in jüngster Zeit deutlich verbessert habe, wolle man positiv ausbauen. Personelle Sorgen hat Heidenheims Trainer kaum noch, auch Denis Thomalla ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der offensive Mittelfeldspieler dürfte in der Hauptstadt aber dennoch keine Option sein.

Das muss motivieren, das muss Spaß machen.

Frank Schmidt über die Alte Försterei

"Die gewaltige Stimmung in Köpenick" solle eher beflügeln, nicht lähmen. "Das muss motivieren, das muss Spaß machen, das muss jeder aufsaugen und versuchen, seine beste Leistung abzurufen", lautet Schmidts Ansage an seine Mannschaft. Kurz rückblickend auf die Leistung gegen Leverkusen sagte Schmidt, dass man "fast die beste Leistung im Rahmen unserer Möglichkeiten" gezeigt habe, an die es natürlich anzuknüpfen gelte. Der ganze Applaus, den man dank der couragierten Leistung erhalten hatte, interessiere Schmidt nur wenig, am Ende sei es eine Niederlage gewesen. "Wir müssen entschlossen sein, es wieder besser zu machen." Ein Ergebnis müsse immer eine Konsequenz haben, ist er überzeugt. "Das Schlimmste ist es, wenn du verlierst und dir alle auf die Schultern klopfen. Davon können wir uns nichts kaufen."

Schmidt lobt die Konstante Mainka vor dessen 200. Spiel

Dennoch weiß natürlich auch der Trainer des Aufsteigers, dass man immer wieder Spiele verlieren werde, dann aber komme es auf die Art und Weise an. Wenn die Niederlage also dennoch schmerzte, wird Schmidt nun nicht seine Mannschaft komplett auf links drehen, wie er sagt. Konkrete Personalien nannte er naturgemäß nicht, es bestünde aber immer die Möglichkeit, auf zwei, drei Positionen Veränderungen vorzunehmen. Wir werden nach einer Niederlage jetzt nicht die Mannschaft zu 50 Prozent durcheinander wirbeln“, blickt Schmidt voraus. Speziell diese Konstanz ist es schließlich auch, die den FCH so stabil dastehen lässt, das Gerüst der ersten Elf bleibt Woche für Woche nahezu unverändert.

"Wir brauchen immer noch Punkte, um den Klassenerhalt am Ende eingetütet zu haben. Und es ist logisch, wenn man es auch nicht will, dass die Niederlage gegen Leverkusen nicht unsere letzte gewesen ist", so Schmidt. Das weiß auch Heidenheims Kapitän Patrick Mainka, der in Berlin sein bereits 200. Spiel für den FCH absolvieren und versuchen wird, dass diese Niederlage nicht in der Hauptstadt stattfinden wird. "Teamplayer, einer, der über den Tellerrand schaut, der für die Mannschaft Verantwortung übernimmt. Ich schätze an ihm sehr, dass er mit seinen Aufgaben wächst", lobt Schmidt seinen Kapitän und fügt an: "Nochmal zur Erinnerung: Patrick Mainka kam zu uns aus der Regionalliga. Mittlerweile hat er sich in diesen 22 Spielen zu einem Bundesligaspieler entwickelt. Wie alle anderen, wie ich auch, hat er etwas gebraucht, um zu verstehen, was man in der Bundesliga alles bringen und leisten muss." Doch ging das am Ende recht schnell, wie beim Großteil des Heidenheimer Klubs - und natürlich beim Trainer.

Gemeinsam in eine Richtung blicken

Die Proteste gegen den Einstieg eines potenziellen Investors beeinträchtigen den Profifußball seit geraumer Zeit, nun ist dieser seit diesem Mittwoch vom Tisch. "Ich bin weder erleichtert noch verärgert, ich bin Fußballtrainer. Ich kann es nicht bewerten, ob dieser Deal richtig oder falsch war. Als Trainer kann ich nur sagen, was ich mir wünsche: dass man auf einen gemeinsamen Nenner kommt, dass man in eine Richtung blickt und geschlossen auftritt", sagt Schmidt. So, wie er es sich von seiner Mannschaft wünsche, dass die funktioniert, so wünsche er sich das für die Bundesliga und 2. Liga. "Jeder Verein ist wichtig und trägt dazu bei, dass wir im deutschen Profifußball erfolgreich sind. Man muss doch nur in die Stadien schauen, die sind alle voll. Wir emotionalisieren, wir verbinden Menschen, wir sorgen für Integration, sorgen für Emotionen. Jeder muss verstehen, dass es am Ende in eine Richtung gehen muss", so Schmidt noch einmal deutlicher. Die Entwicklungen werden zeigen, inwieweit DFL, Fans und Vereine diesen gemeinsamen Weg einschlagen können oder werden.

Timo Lämmerhirt

Thomas Kessen (Fanverband Unsere Kurve),

hart aber fair Polittalk, TV, Format, mit Moderator - Louis Klamroth, Thema: Aufstand der Fans - machen Investoren den Fu?ball kaputt , Das Erste,
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