Urs Fischer dürfte am Donnerstag große Mühe haben. Dem Trainer des 1. FC Union Berlin wird es auf der Pressekonferenz zum Heimspiel gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld (Sonnabend, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) vermutlich nicht gelingen, für das nächste Meisterschaftsspiel die Favoritenbürde los zu werden. Spätestens nach dem 3:1-Erfolg bei der TSG 1899 Hoffenheim am Montagabend werden viele Fans einen weiteren Dreier gegen die Elf von Ex-Union-Coach Uwe Neuhaus erwarten.
Der aktuell siebente Rang, den sich die Berliner mit dem punkt- und torgleichen VfB Stuttgart teilen, bedeutet die beste Platzierung seit dem Bundesligaaufstieg 2019. Fünf gesamtdeutsche Erstligaspiele ohne Niederlage am Stück gab es bei den Eisernen auch noch nicht. Da kann manch einer übermütig werden. Schließlich sind die internationalen Plätze nach dem ersten Auswärtssieg der Saison nur noch einen Zähler beziehungsweise Rang entfernt. Doch Mittelfeldmann Christian Genter drückt eher auf die Euphorie-Bremse.
Der 35-Jährige schaut nicht nach oben. Er sagte in Sinsheim nach seinem 412. Bundesligaspiel im Gespräch mit "DAZN": "Das ist der völlig falsche Zeitpunkt, irgendwelche Dinge auszurufen. Wir wissen, dass die Saison lang ist. Wir hatten auch im letzten Jahr eine Phase, in der wir lange Zeit nicht gewonnen haben. Das kann jederzeit wieder kommen", erklärte Gentner. "Es ist noch zu früh, ein Fazit zu ziehen. Aber man sieht, dass wir uns entwickeln und spielerisch besser werden. Wir sind schwer zu schlagen. Wir können durch die spielerische Entwicklung auch selbst Torchancen entwickeln und solche Überraschungen wie in Hoffenheim schaffen."
Gentners Lob an Kruse
In den nächsten beiden Spielen gegen Bielefeld und nach der Länderspielpause am 22. November beim 1. FC Köln ist ein Punktezuwachs sicherlich möglich. Zumal Angreifer Max Kruse zwar in punkto Fitness immer noch nicht in Topform ist, aber auch so in Hoffenheim mit einem Elfmetertreffer und zwei Torvorlagen für den finnischen Nationalspieler Joel Pohjanpalo und Cedric Teuchert zu überzeugen wusste. Gentner findet gut, wie sich Kruse in die Mannschaft einbringt, auch außerhalb des Platzes. "Er besitzt eine Lockerheit und eine unglaubliche Spielintelligenz. Er ist schwer greifbar für den Gegenspieler", meint Gentner. "Das habe ich schon immer sehr an Max geschätzt - auch als Gegenspieler. Jetzt mit ihm zusammen kann man davon profitieren und wir haben auch schon davon profitiert."