Nationalelf

Trauer um Jupp Derwall

Ehemaliger Bundestrainer wurde 80 Jahre alt

Trauer um Jupp Derwall

Jupp Derwall

Jupp Derwall imago

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger würdigte seine Verdienste: "Jupp Derwall hatte in den 70- und 80er-Jahren einen wesentlichen Anteil an den großen Erfolgen der deutschen Nationalmannschaft." Zwanziger weiter: "Der DFB und der deutsche Fußball verlieren in ihm einen herausragenden Trainer, der in seiner Zeit eine hohe internationale Anerkennung hatte."

Derwall war von 1970 bis 1978 Assistenztrainer von Bundestrainer Helmut Schön, ehe er nach der Fußball-Weltmeisterschaft in Argentinien aus dessen Schatten heraustrat und die Nachfolge Schöns antrat. Seine größten Erfolge waren der Gewinn der Europameisterschaft 1980 in Italien und der zweite Platz bei der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien.

Jupp Derwall mit dem damaligen Mannschaftsbetrauer Horst R. Schmidt nach dem EM-Sieg 1980.

Jupp Derwall mit dem damaligen Mannschaftsbetreuer Horst R. Schmidt nach dem EM-Sieg 1980. imago

Als Aktiver spielte Derwall selbst zwei Mal in der Nationalmannschaft. Während seiner Amtszeit als Bundestrainer fuhr das DFB-Team in 67 Länderspielen 45 Siege bei elf Unentschieden und elf Niederlagen ein. Nach dem frühen Aus bei der Europameisterschaft 1984 in Frankreich erklärte er seinen Rücktritt und wechselte in die Türkei, wo er von 1984 bis 1988 Galatasaray Istanbul trainierte. Mit dem Verein holte Derwall zweimal die türkische Meisterschaft (1987, 1988) und einmal den türkischen Pokal (1985).

Derwall hinterlässt seine Frau Elisabeth, mit der er seit 1963 verheiratet war, seine beiden Kinder Patrick und Manuela sowie vier Enkelkinder. Nach seinem Herzinfarkt im Jahr 1991 hatte es der zweimalige Nationalspieler ruhiger angehen lassen. Bis zuletzt war Derwall Kolumnist beim kicker-sportmagazin.