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Theo Zwanziger gewählt

Der 61-Jährige ist nun alleiniger DFB-Präsident - Beckenbauer will in FIFA-Exekutive

Theo Zwanziger gewählt

Doppelspitze getrennt: Der scheidende Gerhard Mayer-Vorfelder und Theo Zwanziger (re.).

Doppelspitze getrennt: Der scheidende Gerhard Mayer-Vorfelder und Theo Zwanziger (re.). dpa

Und das mit überwältigender Mehrheit. Zwanziger war bislang Geschäftsführender Präsident und bildete mit dem scheidenden Gerhard Mayer-Vorfelder seit dem 23. Oktober 2004 die Doppelspitze.

Bei nur einer Enthaltung wurde Zwanziger durch die 250 Delegierten ein überwältigender Vertrauenszuspruch zuteil.

Im Congress Center Messe in Frankfurt/Main war der frühere DFB-Schatzmeister einziger Kandidat für den Chefsessel im größten Sportfachverband der Welt.

Mayer-Vorfelder scheidet mit 73 Jahren aus dem Amt, bleibt allerdings vorerst der deutsche Vertreter in den Exekutivkomitees des Weltverbandes FIFA und der Europäischen Fußball-Union (UEFA). In seiner Abschiedsrede appellierte er an die Delegierten, die Einheit im Fußball zu wahren: "Der bezahlte Fußball und die Amateure – wir brauchen einander, sind aufeinander angewiesen." Zwanziger hatte bereits zuvor erklärt, dass die Einheit im deutschen Fußball auch unter seiner alleinigen Ägide Priorität genieße.

Beckenbauer will in FIFA-Exekutive

Ebenfalls auf dem DFB-Bundestag hat Franz Beckenbauer unter großem Beifall erstmals seine Bereitschaft erklärt, für einen Sitz in der FIFA-Exekutive zu kandidieren. Drei Tage vor seinem 61. Geburtstag kündigte der "Kaiser" an, sich beim UEFA-Kongress am 26./27. Januar 2007 in Düsseldorf als europäischer Vertreter um die Nachfolge des aus dem FIFA-Gremium ausscheidenden Gerhard Mayer-Vorfelder zu bewerben. "So langsam hat man mich überzeugt. Ich werde versuchen, gewählt zu werden", erklärte Beckenbauer.

Zwanziger hatte ein Engagement in der FIFA-Exekutive stets abgelehnt und stets Beckenbauer favorisiert: "Was diese große Sportpersönlichkeit für unser Land getan hat, ist in Worten kaum zu ermessen. Er hat Deutschland ein Ansehen verschafft, wie es kein Außenpolitiker in den vergangenen Jahren geschafft hat."

Schily Ehrenmitglied des DFB

Für seine Verdienste um die WM 2006 in Deutschland ist der frühere Bundesinnenminister Otto Schily zum DFB-Ehrenmitglied ernannt worden. Neben Schily wurden auch der frühere DFB-Vizepräsident und langjährige Ligasekretär, Wilfried Straub, und der ehemalige DFB-Vizepräsident und heutige Sicherheitsbeauftragte, Alfred Sengle, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg bekam die DFB-Verdienstspange. Der scheidende DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder soll erst beim kommenden DFB-Bundestag im Herbst 2007 geehrt werden.