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Platini neuer UEFA-Präsident

UEFA: Erstmals wird ein Amtsinhaber abgewählt

Platini neuer UEFA-Präsident

Michel Platini und Sepp Blatter

Verstehen sich gut: Der neue UEFA-Präsident Michel Platini (li.) und FIFA-Boss Sepp Blatter. dpa

Damit wurde erstmals in der Geschichte der UEFA ein Amtsinhaber abgewählt. Platini gewann damit einen Machtkampf, der im Vorfeld des UEFA-Kongresses in Düsseldorf an Schärfe zugenommen hatte. Besonders die Parteilichkeit von FIFA-Boss Sepp Blatter, der sich offen für Platini ausgesprochen hatte, sorgte bei etlichen der Delegierten für Missstimmung.

Der Sieg Platinis ist somit auch ein Triumph für Blatter. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der im Vorfeld erklärt hatte, für Johansson zu stimmen, kann dagegen zu den Verlierern gezählt werden.

Für Johansson votierten nur 23 der Mitgliedsverbände. Zwei Stimmen waren ungültig. Platini versprach im Wahlkampf besonders den kleineren Mitgliedsverbänden Vorteile. So soll der Zugang zur Champions League für die kleineren Nationen erleichtert werden. Bei seiner letzten Rede unmittelbar vor der Abstimmung vertrat er nochmals sein Anliegen: "Fußball ist ein Sport, kein Markt", sagte er. Diesen "Schatz" wolle er bewahren.

Der Europameister von 1984 kündigte auch an, häufiger als sein Vorgänger am UEFA-Sitz im schweizerischen Nyon anwesend zu sein. Dass Johansson nicht so oft in Nyon weilt, war einer der Kritikpunkte an dem Schweden. Auch wegen seines hohen Alters wurden Zweifel an seiner Befähigung für das Amt laut.

Erstmals wurde in der 52-jährigen Geschichte der UEFA ein Amtsinhaber abgewählt. Johansson führte den europäischen Dachverband 17 Jahre. Länger war noch kein UEFA-Präsident im Amt. Für seine Verdienste soll Johansson nun auf Vorschlag Platinis zum Ehrenpräsidenten der UEFA ernannt werden.