Sorgen in Hamburg: Sportchef Beiersdorfer (li.) will Chefcoach Stevens helfen. imago
kicker: Herr Beiersdorfer, Huub Stevens bleibt vorerst bei seiner Frau in Holland. Ist es denkbar, dass Sonntag gegen Wolfsburg Markus Schupp verantwortlich ist?
Dietmar Beiersdorfer: Unsere Mittel, Huub Stevens in dieser schwierigen Phase zu unterstützen, sind eingeschränkt. Insofern ist klar, dass er von uns in der Hinsicht Freiheiten und Zeit bekommt - das Private geht derzeit vor. Wir sind im ständigen Kontakt, können aber im Moment nicht sagen, wann er zurückkehrt. Man kann nicht ausschließen, dass Markus Schupp Sonntag verantwortlich ist.
kicker: In Stevens Kölner Zeit gab es die Verabredung, dass er jederzeit zu seiner Frau kann, wenn es der Gesundheitszustand erfordert. Gibt es so ein Modell mit dem HSV auch?
Beiersdorfer: Dass er, wenn es nötig ist, nach Hause kann, ist selbstredend.
kicker: In Köln ging Stevens vorzeitig. Fürchten Sie angesichts der Situation um die gemeinsame Zukunft?
Beiersdorfer: Im Moment steht nur die Gesundheit seiner Frau im Vordergrund, über etwas anderes haben wir noch nicht gesprochen.
kicker: Inwieweit kann sein Fehlen nun zum Nachteil werden?
Beiersdorfer: Natürlich ist das nicht gut, aber die Situation erfordert es nun mal. Wir vertrauen unserem Trainerteam und vor allem auch unseren Spielern - wenn wir unseren Trainer in dieser schweren Phase unterstützen können, dann, indem wir alle unsere Aufgaben noch professioneller und konzentrierter machen. Wenn ein Teil der Gruppe in einer schwierigen Phase ist, gilt es ohne Worte enger zusammenzurücken.
kicker: Stevens hat sportlich schnell die Wende bewirkt - wie bewerten Sie seine Anfangszeit?
Beiersdorfer: Er hat sich sofort als Teil des Vereins verstanden, ist unglaublich offen auf alle Mitarbeiter zugegangen und hat dem Team schnell eine gute Organisation gegeben. Es macht Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten.
kicker: Ist Stevens also genau der richtige Mann nach Thomas Doll?
Beiersdorfer: Im Sinne der Kontinuität hatten wir lange versucht, zusammenzustehen. Aber nach dem 1:1 gegen Cottbus war der Zeitpunkt gekommen, dass uns der Impuls von außen als nötig erschien. Huub Stevens hat unsere Situation sehr gut begriffen und angepackt. Da steckt Erfahrung und Qualität dahinter.
Interview: Sebastian Wolff
