Bundesliga

Goldjunge Feilhaber nach Straßburg?

Hamburg: Gerangel um Carlos Alberto

Goldjunge Feilhaber nach Straßburg?

Hamburgs US-Boy Benny Feilhaber (re.)

Schoss sich beim Gold-Cup ins Rampenlicht: US-Boy Benny Feilhaber (re.) gelang im Finale gegen Mexiko das 2:1-Siegtor. imago

Schon vor der Gold-Cup-Teilnahme des US-Boys hatten Hamburgs Verantwortliche mit Feilhaber und dessen Berater eine Leihgebühr ausgehandelt. Für demnach 250000 Euro kann das Talent für ein Jahr wechseln, soll aber gleichzeitig den bis 2008 befristeten Vertrag verlängern. Hintergrund: Unter Thomas Doll war Feilhaber, vor zwei Jahren bei der U-20-WM entdeckt, während der Verletzungsmisere zu neun Bundesliga-Einsätzen gekommen, unter Stevens aber durfte er in der Rückserie nicht mal mehr mit den Profis trainieren, drohte in der Regionalliga zu stagnieren.

Über die Nationalmannschaft gelang nun der Sprung ins Rampenlicht. Neben Klubs aus der Schweiz und aus Holland bekundet auch Frankreichs Erstliga-Aufsteiger Racing Straßburg konkretes Interesse an einem Leihgeschäft mit dem vielseitig verwendbaren Rechtsfuß. Aber: Beim HSV trauen ihm zumindest die Verantwortlichen offenbar auch in dieser Serie schon den Durchbruch zu und halten sich derzeit bedeckt über eine Ausleihe.

Die Nationalelf als Segen für Feilhaber? Nur bedingt. Nach dem Triumph beim Gold-Cup startet er nun auch bei der Copa America, während Stevens am kommenden Montag zum Trainingsauftakt bittet. Stevens: "Ich freue mich natürlich für Benny. Aber es ist auch schade für ihn, dass er so lange weg ist und viel von der Vorbereitung verpasst." Eine Aussage als Fingerzeig für eine vage Zukunft? Feilhaber setzt auf den Faktor Zeit. Der Amerikaner selbst würde am liebsten in der Hansestadt bleiben - dies aber nur "wenn ich auch Spielanteile erhalte". Der Trend dabei ist also klar: Zeichnet sich bis Ende der Transferperiode Ende August ab, dass es für ihn wieder nur Richtung Regionalliga geht, zieht der US-Boy die Option Ausleihe.

Maßgeblich für die Zukunft Feilhabers könnte auch sein, ob der HSV im fortwährenden Transfer-Poker um den Brasilianer Carlos Alberto gegenüber Konkurrent Bremen die Nase vornbehält: Während der Mittelfeldmann eher zu Bremen tendiert, ist sich sein "Besitzer" MSI, die Londoner Agentur Media Sports Investment, grundlegend mit dem HSV einig. Klar ist dabei allerdings, dass es für die Hamburger wie auch für Bremen zunächst ausschließlich um ein Leihgeschäft geht. Werder will den als extravagant geltenden Problemspieler nicht sofort kaufen, der klamme HSV wiederum kann dies nicht. Das Vorkaufsrecht für Carlos Alberto für die Saison 2008/09 ist Bremens Manager Klaus Allofs sechs Millionen wert, während Hamburg wohl nur aus einem Grund bei der in einem Jahr fälligen Kaufsumme, die oberhalb der 8-Millionen-Grenze liegen soll, nicht aussteigt: 2009 kann Regisseur Rafael van der Vaart für festgeschriebene 1,5 Millionen gehen, 2008 ist also die letzte Möglichkeit, einen hohen Erlös für den Holländer zu erzielen.

Hans-Günther Klemm/Sebastian Wolff