Bundesliga

Perfekt: Carlos Alberto kommt

Bremen: Finanzfirma MSI unter Anklage

Perfekt: Carlos Alberto kommt

Carlos Alberto

Kommt zu Werder: Carlos Alberto, mit Porto Champions League-Sieger 2004. dpa

Der Spieler wird noch am heutigen Abend um 23.00 Uhr im Trainingslager in Bad Ragaz eintreffen. Nach Angaben des Vereins wird er ab sofort mit einer Gastspieler-Erlaubnis am Trainingsbetrieb und an den Testspielen von Werder Bremen teilnehmen können. Seinen Vertrag hat er bereits unterschrieben. Am Samstagmittag soll der Neue der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Laut einer Pressemitteilung des Vereins glaubt Carlos Alberto nicht, dass ihm die Integration in das Werder-Team, schwer fallen wird: "Mit Diego und Hugo Almeida habe ich schon einige Male zusammengespielt, auch Naldo kenne ich persönlich. Wir sind alle miteinander befreundet." Der 22-Jährige, der 2004 mit dem FC Porto die Champions League gewann, freut sich auf seine Zeit in Bremen: "Schon als ich bei Porto gespielt habe, war mir Werder ein Begriff, ich habe schon viel über den Klub gehört. Werder hat eine sehr gute Mannschaft, die erfolgreich und sympathisch auftritt. Ich weiß aber auch, dass ein gutes Stück Arbeit auf mich wartet und ich viel trainieren muss, um die Erwartungen der Mannschaft, des Trainers und der Fans zu erfüllen."

Werder ist Carlos Albertos vierte Profi-Station. Der Mittelfeldakteur begann seine Laufbahn im Jahr 2000 bei Fluminense, wechselte 2004 zum FC Porto, bevor er ein Jahr später bei Corinthians unter Vertrag genommen wurde. 2006 kehrte der Brasilianer als Ausleihe zu Fluminense zurück. In der letzten Saison erzielte er in 20 Liga-Spielen für Fluminense sechs Tore und wurde brasilianischer Pokalsieger.

Derweil steht die Finanzfirma MSI, die die Transferrechte an Carlos Alberto besitzt, in Brasilien nun unter Anklage. Der Vorwurf: illegale Geldwäsche. Am Donnerstagabend erließ die 6. Kammer der brasilianischen Bundesjustiz in Sao Paulo Haftbefehl gegen Kia Joorabchian, den Präsidenten von Media Sports Investment (MSI), gegen Nojan Bedroud, den Direktor, und gegen Boris Berezovsky, den russischen Milliardär, der im englischen Exil lebt, und der MSI-Hintermann sein soll.

Die Anklage lautet auf illegale Geldwäsche. Die 32,5 Mio US-Dollar, die MSI für Spielerkäufe (Tevez, Mascherano, Carlos Alberto, Nilmar) aufgewendet haben soll, stammen nach vorläufigen Erkentnissen der brasilianischen Justiz aus illegalen Geschäften Berezovskys.

Damit sind zunächst alle Konten von MSI in Brasilien gesperrt. Unter Anklage stehen auch die Funktionäre des Vereins SC Corinthians: Präsident Alberto Dualib, sein Vize Nesi Curi sowie die Geschäftsleute Renato Duprat (ein ehemaliger Geschäftspartner Peles), Paulo Angioni und der Vereinsanwalt Alexandre Verri.

Der zuständige Bundesanwalt Martins de Oliveira sagte außerdem der Zeitung "Folha de Sao Paulo": "Interpol ist bereits eingeschaltet, und wir haben einen Auslieferungsantrag gestellt. Das Problem ist allerdings, dass Kia und Nojan britische Staatsbürger sind und England keine Auslieferung akzeptiert. Und Berezovski genießt als politischer Asylant ebenso besonderen Schutz."

Das heißt, das Trio wird sich weiter in England aufhalten.

Die Verhandlungstage, also die Befragung der Angeklagten durch das Gericht, sind auf August und November festgelegt.

Sanogo im Fokus

Auf der Suche nach einem Ersatz für Miroslav Klose steht Boubacar Sanogo (26) vom Hamburger SV beim SVW im Fokus. Klaus Allofs bestätigte: "Ja, er steht auf unserer Liste, die wir momentan abarbeiten. Und wir haben beim HSV nachgefragt, was da möglich ist und zu welchen Konditionen", erklärte Allofs der "Kreiszeitung Syke" (Freitag-Ausgabe).

Der Ivorer steht beim Nordrivalen noch bis 2010 unter Vertrag, er war 2006 für rund 3,8 Millionen Euro vom 1. FC Kaiserslautern nach Hamburg gekommen. Nachdem er in der ersten Saison bei den HSV-Fans nicht allzu hoch im Kurs stand, ist er einem erneuten Wechsel nicht abgeneigt. Auch der VfB Stuttgart soll an Sanogo interessiert sein.