Coojooxi sagt den Spielervermittlern den Kampf an. Coojooxi, abgeleitet vom chinesischen Wort "Cujuxi", das zu deutsch "Spiel mit dem Fußball" bedeutet, startet an diesem Montag in den Wettbewerb der Spielervermittlung. Von Australien bis Zypern, von der C-Klasse bis zur Champions League, für Jugend- wie für Profifußballer. Mit prominenten Ratgebern wie dem früheren Nationalspieler Fredi Bobic und dem früheren Bundesliga-Torjägerkollegen Axel Kruse.
Schon vor dem offiziellen Start der neuen Transferbörse im Internet haben sich über 100 Fußballspieler unter (www.coojooxi.com) registrieren lassen. Lutz Wolf, Geschäftsführer von Coojooxi in Wiesbaden, ist davon überzeugt, dass seine Geschäftsidee weltweit ein Renner wird. Vor allem im Amateur- und Jugendbereich, aber auch im Profibereich. Er spricht von einem "unabhängigen Netzwerk, in dem sich die Spieler selbst präsentieren und anpreisen können". In der über Werbung finanzierten Plattform können sich die Spieler kostenlos präsentieren mit allen persönlichen Daten, ihrem sportlichen Profil und darüberhinaus in einem eigenen Video ihr Leistungsvermögen dokumentieren. Dabei kann sich der Spieler über die Plattform Tipps von Bobic und Kruse abrufen, worauf es bei seinem "Probetraining" im Internet besonders ankommt.
Ballack oder Kaka werden sich wohl kaum auf diesem Weg nach neuen Arbeitgebern umschauen. Gleichwohl glaubt Wolf, dass sich auch Berufsspieler auf diesem Weg präsentieren werden. Wer kennt in Europa schon die Akteure aus dem Kader des letztjährigen WM-Teilnehmers Angola oder die vielen talentierten Spieler in Afrika, die es an die Fleischtöpfe des Fußballs in Europa zieht?
In erster Linie dürften sich allerdings Jugend- und Amateurspieler angesprochen fühlen, die sich zum Beispiel durch einen Wohnortwechsel aus privaten oder beruflichen Gründen nach einem neuen Verein umschauen, oder die ganz einfach nur "entdeckt" werden wollen. Gerade im Bereich des AmateurSpitzenfußballs zwischen Regional- und Landesligen, wie auch im oberen Juniorenbereich, dürfte Coojooxi die Heerschar der legalen und illegalen Spielervermittler ins Herz treffen.
Welche Gelder dort an Spielervermittler fließen, ist nicht zu ermitteln. Im Profifußball sind es pro Saison mit über 32 Millionen Euro gut zehn Prozent der gesamten TV-Einnahmen der Liga, die an Beraterhonoraren fließen. Erfüllen sich Wolfs Visionen, könnten selbst dort die Klubs Gelder sparen, wenn sie via Internet Talente aus Afrika, Asien oder Osteuropa entdecken sollten.
Rainer Franzke