Neuer Vertrag in Aussicht: Tobias Rau (re., gegen Wolfsburgs Makiadi) tritt wohl weiter für Bielefeld gegen den Ball. dpa
Bis zum gestrigen Mittwoch. Nach zwei Einsätzen des ehemaligen Nationalspielers (in Wolfsburg, gegen Bremen, jeweils Note 4) sagte Saftig am Vormittag zur Frage, ob Rau einen neuen Vertrag erhalte: "Das entscheidet der Trainer." Drei Stunden später erklärte Ernst Middendorp gegenüber dem kicker: "Ich habe Grünes Licht gegeben." Der einst Ausgemusterte soll also doch bleiben.
Aber nicht zu jedem Preis. Middendorp sagt: "Wenn es dann von den Konditionen nicht geht, kann ich nichts machen." Rau wird nach langer sportlicher Dürrezeit Abstriche beim Gehalt machen müssen. Middendorp geht davon aus, dass diese bald vorbei ist: "Ich bin überzeugt, dass ich Tobias Rau da hinbekomme, wo er mal war."
Zurzeit kann Rau seine Qualitäten nur bedingt abrufen. Middendorp hat festgestellt, dass Rau ab etwa der 60. Minute abbaut und "falsche Entscheidungen trifft. Das passiert, wenn man mit der Physis beschäftigt ist." Videoanalysen hätten dies bestätigt. Folglich wechselte er Rau gegen Bremen aus.
Trotzdem wird er ihn in Leverkusen erneut bringen: Rau wieder in den Spiel-Rhythmus zu bringen, sodass dieser Timing und Selbstbewusstsein zurückgewinnt, funktioniere nur über Spielpraxis. Die gibt ihm Middendorp, der "Schnelligkeit und Zielstrebigkeit" des 25-Jährigen lobt, die fehlende Präzision bei Flanken kritisiert.
Zurzeit macht Middendorp noch Abstriche, was seine Erwartungen an Rau betrifft, zeigt sich deswegen mit ihm zufrieden. Ein riskanter Weg, steckt Arminia doch mitten im Abstiegskampf. Zu seiner Entscheidung, Rau in Wolfsburg zu bringen, "hätten Vier von Fünf gesagt: Bist du wahnsinnig?!" Doch der Wahnsinn ist beim DSC momentan Programm - und zwar ein erfolgreiches.
Stephan von Nocks
