Bundesliga

Für Frank Geideck kommt es knüppeldick

Bielefeld: Zehntes Spiel ohne Sieg

Für Frank Geideck kommt es knüppeldick

Bielefelds neuer Chefcoach Frank Geideck

Anweisungen von der Bank: Bielefelds Coach Frank Geideck beim Spiel gegen Bochum. imago

Jedes noch so gute Konzept verpufft, wenn die Spieler nicht bereit oder in der Lage sind, hundertprozentig konzentriert ihrem Job nachzugehen. Heiko Westermann beim ersten Gegentor, Bernd Korzynietz beim zweiten Bochumer Treffer und schließlich Markus Schuler beim entscheidenden dritten Tor für den Aufsteiger, der Bielefeld nun ganz eng auf die Pelle gerückt ist. Dabei hatte Geideck vor der Partie gehofft: "Jeder weiß, dass es um alles geht. Dieses Bewusstsein macht uns stärker, nicht schwächer."

Es war sein erster großer Irrtum als Cheftrainer und nun ist Abstiegskampf pur angesagt bei den Ostwestfalen. Vor-Vorgänger Uwe Rapolder beneidet den Kollegen nicht: "Es wird schwierig für Frank, er besitzt wenig Erfahrung als Cheftrainer und einen harten Brocken Arbeit vor sich."

Bei arena ließ Rapolder noch einmal raus, warum sein Comeback in Bielefeld nicht stattfand: "Die Braut wollte, die Hochzeitsgesellschaft ebenfalls, nur der Brautvater war dagegen." Soll heißen: die Mannschaft hätte seine Rückkehr akzeptiert, das Umfeld ebenso, allerdings fand sich in der Führungsetage der Arminia keine Mehrheit für den Ex-Coach.

So muss es nun also Geideck richten und der hat tatsächlich mächtig Arbeit. Denn der Eindruck, den die Arminia am Sonntag vermittelte, mutet dramatisch an. Einem Patienten auf der Intensivstation gleich, wartet diese Mannschaft auf einen, der ihr neues Leben einhaucht. Der Zorn der Anhänger richtet sich nun gegen Geschäftsführer Reinhard SaftigundCo.: "Wir haben die Schnauze voll" und "Vorstand raus!" (Präsident Hans-Hermann Schwick: "Der Unmut der Fans ist verständlich!") skandierten die enttäuschten Anhänger, die von Torhüter Mathias Hain immerhin noch ein dickes Lob kassierten: "Sie haben uns phantastisch unterstützt." Der Kapitän sieht nun die Gefahr, "dass nicht jeder von den jüngeren Spielern mit dem Druck des Abstiegskampfes umgehen kann." Denn in der Kabine habe man sich zur Halbzeit eigentlich geschworen, nun rauszugehen und den Punkt zu holen: "Das Gegenteil ist passiert. Wir haben Bochum mit einem Fehler das 3:1 ermöglicht." Das war nun ein wirklich denkbar schlechtes Konzept!