Bundesliga

Rosenberg: Allofs schweigt

Bremen: Ivan Klasnic erhält Spenderniere und fällt lange aus

Rosenberg: Allofs schweigt

Vor Nieren-OP: Ivan Klasnic.

Vor Nieren-OP: Bremen-Stürmer Ivan Klasnic. imago

Die Erkrankung von Klasnic hatte in den letzten Monaten immer wieder Rätsel aufgegeben. Wie Klasnics Anwalt nun erklärte, seien im Zuge von Untersuchungen im Rahmen von Klasnics Blinddarm-Operation im November 2005 dem Spieler erstmals Probleme mit seinen Nierenwerten bekannt geworden. In der Folgezeit sei klinisch versucht worden, diese Probleme zu beseitigen. Bis vor einigen Tagen sei der Stürmer gemeinsam mit den behandelnden Ärzten davon ausgegangen, dass es gelinge, eine Niereninsuffizienz zu verhindern. Bedauerlicherweise habe sich nunmehr herausgestellt, dass die Verpflanzung einer neuen Niere erforderlich ist. Aufgrund glücklicher Umstände stehe eine optimal passende Nierenspende zur Verfügung.

Nach der OP wird Klasnic zehn bis zwölf Tage im Krankenhaus bleiben. Anschließend werde er mit dem Trainingsaufbau beginnen. Der Spieler bat über seinen Anwalt darum, "ihm und seiner Familie in der nächsten Zeit die Ruhe zu gewähren", die er für seine Genesung benötigt. Er bedankt sich bei seinen Fans ausdrücklich für die bisherige Unterstützung.

Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs kommentierte die Nachricht mit den Worten: "Dies ist eine außergewöhnliche Situation, die uns alle sehr bewegt. Er kann sich jeglicher Unterstützung von unserer Seite gewiss sein." Dazu gehören für Allofs auch Vertragsgespräche, denn Klasnics Kontrakt läuft zum Saisonende aus: "Wir werden ihm auf jeden Fall anbieten, um ein Jahr zu verlängern. Er wird im Juni nicht ohne Vertrag dastehen."

Trainer Schaaf ergänzte: "In erster Linie ist es wichtig, dass Ivan wieder ganz gesund wird. Dafür geben wir ihm alle Zeit. Wir hoffen, dass der Eingriff ohne Probleme durchgeführt werden kann und dass Ivan schon bald wieder Fußball spielt."

Kandidat für Werder: Markus Rosenberg.

Kandidat für Werder: Markus Rosenberg. imago

Hinter den Kulissen bemühen sich die Werder-Verantwortlichen bereits um einen Ersatz für den Kroaten. Dem Vernehmen nach soll in diesen Tagen der sofortige Wechsel des im Umfeld des Vereins schon seit Herbst diskutierten Schweden Markus Rosenberg perfekt gemacht werden. Der 24-Jährige wurde 2005 von Ajax Amsterdem als Zentralstürmer im 4-3-3-System verpflichtet, verlor seinen Stammplatz aber schnell an Klaas Jan Huntelaar und ist aktuell hinter Ryan Babel und dem Brasilianer Leonardo Vitor Santiago nur noch Stürmer Nummer vier. Ein Wechsel nach Bremen würde also aus seiner Sicht Sinn machen. Dass Bremen in der UEFA-Cup-Zwischenrunde auf Ajax trifft, dürfte kein Hindernis sein: Rosenberg kam für Ajax in der 1. Runde des Wettbewerbs gegen Start Kristiansand zum Einsatz und wäre somit für die Schaaf-Elf nicht mehr spielberechtigt.

Auf Nachfrage hielt sich Allofs allerdings noch bedeckt und wollte eine bevorstehende Verpflichtung Rosenbergs nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren. "Wir sind dabei, ein paar Möglichkeiten zu prüfen." Letztendlich hänge es von der sportlichen und finanziellen Realisierbarkeit ab. Notfalls könne man aber auch ohne Neuzugang auskommen: "Wir haben in der Vorrunde oft mit den Stürmern Klose, Hunt und Hugo Almeida auskommen müssen. Wir können so auch in die Rückrunde gehen."