Bundesliga

Takahara wird zum Torjäger

Bundesligisten im kicker-Test: Eintracht Frankfurt

Takahara wird zum Torjäger

Starke Vorrunde: Naohiro Takahara

Starke Vorrunde: In Hamburg wird Naohiro Takahara vermisst. imago

Die Neuen

Der einzige Neue im Winter gilt als ein Vorgriff auf die Zukunft. Nachwuchs-Stürmer Marcel Heller (20) kam von SF Siegen (200000 Euro Ablöse), soll behutsam an die Bundesliga herangeführt werden. Anders als die Neuen des Sommers, von denen Naohiro Takahara, Sotirios Kyrgiakos und Albert Streit nach einem halben Jahr echte Volltreffer sind. Enttäuschend verlief die Formkurve von Michael Thurk, auch Michael Fink blieb hinter den Erwartungen zurück.

Gewinner und Verlierer

Takahara stand in Hamburg auf dem Abstellgleis, bei der Eintracht ist er mit zehn Toren (sechs in der Bundesliga und je zwei im UEFA-Cup und DFB-Pokal) zum Torjäger und Leistungsträger avanciert. Torwart Markus Pröll und Flügelflitzer Albert Streit spielten ebenfalls eine sehr gute Halbserie, führen sogar die kicker-Ranglisten an. Ein großer Rückhalt in der Defensive war Kyrgiakos. Einen Leistungsabfall, der mit drei Platzverweisen einher ging, verzeichnete Aleksandar Vasoski. Thurk kam abgesehen von einem Hattrick im UEFA-Pokal gegen Bröndby noch nicht auf Touren, wobei er sich an der Millionen-Ablöse (1500000 Euro) messen lassen muss. Von der Nummer eins zum Ersatztorwart wurde Oka Nikolov, der in der Vorsaison 30 Bundesligaspiele bestritten hatte.

Stärken und Schwächen

Durch die Rückkehr der Langzeitverletzten Jermaine Jones, Chris und Christoph Preuß, die allerdings in der Vorbereitung kleine Rückschläge hinnehmen mussten, bekommt der Spielaufbau mehr Dynamik. Als Kontermannschaft hatte sich die Eintracht auch in der Vorrunde erfolgreich geschlagen, aber zu Hause waren Probleme, das Spiel aufzuziehen, an der Tagesordnung. Die Auswärtsbilanz (zehn Punkte) kann sich durchaus sehen lassen, dafür lief es in Frankfurt trotz großen Rückhalts bei den Zuschauern (46781 im Schnitt) nicht wie gewünscht (ebenfalls zehn Zähler). Mit 28 Gegentoren kassierte das Funkel-Team die viertmeisten der Liga. In der Meisterschaft liegt die Mannschaft mit 20 Punkten und Platz zehn im Soll, im UEFA-Cup (Aus in der Gruppenphase) und DFB-Pokal, wo sie im Viertelfinale steht, sammelte sie Bonuspunkte. In der Vorbereitung gelang der Eintracht gegen Wacker Burghausen (3:0) der erste Sieg nach dem 2:2 gegen Freiburg und 0:0 gegen Duisburg.

Trainer und Umfeld

Friedhelm Funkel braucht sich um seine Zukunft keine Sorgen zu machen, der Vertrag verlängert sich bei Klassenerhalt bis 2008. In Vorstandsboss Heribert Bruchhagen besitzt er einen besonnenen Mitstreiter, der stoisch dagegen ankämpft, dass die Erwartungen im Umfeld schneller wachsen als die finanziellen Möglichkeiten.

Fazit und Prognose

Die Eintracht ist nach der Genesung von Chris, Jones und Preuß stärker als in der Vorrunde, Platz acht realistisch. Über den DFB-Pokal kann sie sich erneut für den UEFA-Cup qualifizieren.

Michael Ebert