Bundesliga

Weiter Wirbel um von Heesen

Bielefeld: Trotz des sportlichen Höhenflugs

Weiter Wirbel um von Heesen

Quo vadis Thomas von Heesen? Seine Zukunft in Bielefeld ist trotz der Erfolge ungewiss.

Quo vadis Thomas von Heesen? Seine Zukunft in Bielefeld ist trotz der Erfolge ungewiss. imago

Hans-Hermann Schwick reagiert auf Fragen zu einer Vertragsverlängerung verärgert: "Das ist kein Thema, weil es mir auf den Keks geht." Schon vor dieser Spielzeit hatte der DSC-Präsident angekündigt, man werde erst verhandeln, wenn von Heesen im Dezember seine Fußball-Lehrer-Lizenz erworben habe. Hintergrund: Im Sommer verliefen die Gespräche mit der DFL wegen von Heesens Sondergenehmigung "sehr problematisch".

Schwick, von Beruf Rechtsanwalt, weiß natürlich, dass er einen neuen Vertrag mit von Heesen entsprechend gestalten, eine Klausel einarbeiten könnte, die das Papier nur wirksam werden lassen würde, wenn von Heesen den Trainer-Lehrgang erfolgreich abschließt. Doch den Schritt geht die Arminia nicht. "Traditionell in der Winterpause", so Schwick, werde man verhandeln. "Das ist klar kommuniziert, auch gegenüber Thomas von Heesen." Spielt Arminia auf Zeit?

Die Spekulationen um Trainer von Heesen gehen Bielefelds Präsident Schwick "auf den Keks".

Die Spekulationen um Trainer von Heesen gehen Bielefelds Präsident Schwick "auf den Keks". imago

Der Präsident sieht in der Diskussion Methode: "Das sind Interessen, die dahinter stecken, das ist unübersehbar." Dass von Heesen "vor Beginn der Saison" ihm, Schwick, einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag vorgeschlagen habe, und dies öffentlich wurde, ist für Schwick ein klares Indiz dafür, dass der am Termin "Winterpause" festhält.

Und das Risiko, dass von Heesen sich anders orientiert, wenn er es nicht gar längst gemacht hat, und woanders unterschreibt? Schwick: "Dann muss er das machen. Dann muss er eben gehen, wenn er gehen will!" Bekenntnisse zu einem Cheftrainer, erst Recht wenn er erfolgreich arbeitet, sehen anders aus.

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Auch Reinhard Saftig hält sich zurück, "will überhaupt nichts dazu sagen", erklärt nur: "Der Druck wird von außen reingebracht - von wem auch immer." Das angespannte Verhältnis zwischen dem Geschäftsführer und von Heesen, der Saftig in der Sommerpause heftig attackiert hatte, war vor der Saison ein nachvollziehbares Argument, die Entwicklung und damit mit den Vertragsgesprächen abzuwarten. Wenn die Arminia jetzt, nach erfolgreicher Vorrundenhälfte, weiter zögert, zeigt dies zumindest, dass Thomas von Heesen weiter keine Lobby besitzt.

In jedem Fall muss der Klub Entscheidungen treffen. Aus der Mannschaft gibt es klare Bekenntnisse. Kapitän Mathias Hain: "Natürlich würde ich gerne mit dem Trainer in die kommende Saison gehen, den wir gerade haben!" Jedenfalls sollte sich der DSC, auch bei der Kaderplanung, nicht unnötig in Bredouille bringen. "Demnächst", so Saftig, werde man Gespräche mit Bernd Korzynietz und Markus Schuler beginnen, um deren Kontrakte zu verlängern. Doch Schuler blockt ab: "Solange die Trainerfrage nicht geklärt ist, muss man abwarten." Auch Korzynietz will "die Gespräche auf die Winterpause vertagen, da im Verein eine grundsätzliche Frage geklärt werden muss". Das Trainer-Thema wird Schwick und der Arminia auch weiterhin "auf den Keks gehen" - ob sie wollen oder nicht.