Bundesliga

Bayern hofft auf Sosa

München: Makaay zurück nach Holland?

Bayern hofft auf Sosa

José Ernesto Sosa

In seiner Heimat wird er "der kleine Prinz" genannt: José Ernesto Sosa, der neue Mittelfeldspieler bei den Bayern. imago

Schon mittags flog der Brasilianer zurück in die Heimat, um dort noch ein paar private Dinge zu regeln. Am Freitag nun, zum Trainingsauftakt, wird der 32-Jährige, der künftig mit der Nummer 15 aufläuft, in München zurück erwartet.

Dann soll auch José Ernesto Sosa dabei sein, der (noch) unbekannteste der acht Bayern-Neuzugänge. Überraschenderweise steht der Mittelfeldspieler nicht im argentinischen Aufgebot für die am Dienstag beginnende Copa America. Sosa galt als sicherer Kandidat, gehörte zum Stamm von Elitekickern, die Nationaltrainer Alfio Basile zweimal die Woche im Trainingszentrum des Fußballverbandes versammelte. Jetzt aber entschied sich der Coach für die Rückkehr von Star-Spielmacher Riquelme - und gegen Sosa.

Ottmar Hitzfeld freilich wird das freuen, so kann er den Neuen vom Trainingsbeginn an auf sein Leben beim FC Bayern vorbereiten. Der als dynamisch, lauf-, dribbel- und spielstark geltende 22-Jährige ist einer der Kandidaten für des Trainers künftiges Mittelfeld, soll in den nächsten vier Jahren auf der rechten Seite Dampf machen. Angst, dass sich der Südamerikaner ähnlich wie Julio dos Santos nicht durchsetzen könnte, haben sie beim FC Bayern nicht. Im Gegensatz zum sensiblen, sehr zurückhaltenden Paraguayer, der nach seiner Rückkehr aus Wolfsburg nun erneut verliehen werden soll, gilt Sosa als aufgeweckter, frecher Jungspund, der den Routiniers gerne mal den Ball wegschnappt, wenn ein Freistoß ansteht. Und es gibt noch einen Unterschied: Dos Santos kam im Januar 2006 für 2,3 Millionen Euro von Cerro Por-teno, für Sosa zahlten die Bayern nun 9 Millionen Euro an Estudiantes de la Plata. Manager Uli Hoeneß hat einmal gesagt: "Kostet ein Spieler zwei Millionen, ist es ein Versuch. Man hofft, dass es mit ihm klappt, falls nicht, ist es kein Riesenproblem. Kommt aber einer für zehn Millionen, muss es hinhauen!" Die Erwartungen an Sosa sind also deutlich höher.

Makaay vor Rückkehr nach Holland?

Ein anderer schaut sich derweil aufmerksam an, was in München alles passiert. Noch immer grübelt Roy Makaay (32) über seinen Abschied. Kommt Miro Klose doch noch aus Bremen, ist der sicher. In einem Interview in Holland erklärte Makaay nun, sich eine Rückkehr in die Heimat durchaus vorstellen zu können. Eindhoven und Feyenoord mit seinem neuen Coach Bert van Marwijk bemühen sich um ihn. Außerdem sind England und Spanien für ihn denkbar. Auf Lyon, das ebenfalls Interesse gezeigt hatte, hat der Torjäger keine Lust. Noch aber hängt alles vom Poker um Klose ab.

Bernd Salamon