Bundesliga

Chedli: "Ich werde nicht zurückkehren"

Nürnberg: Tiefer Frust bei Volksheld Chedli

Chedli: "Ich werde nicht zurückkehren"

Konnte in Nürnberg nie richtig Fuß fassen: Adel Chedli verlässt den Club.

Konnte in Nürnberg nie richtig Fuß fassen: Adel Chedli verlässt den Club. imago

Denn dank seines 2:2 im entscheidenden Quali-Spiel zur WM gegen Marokko wird Adel Chedli in der Heimat als Held verehrt, in Nürnberg hingegen fühlt er sich verkannt - in seinen Augen zu Unrecht, klar. "Man hat mich nicht so eingesetzt, dass ich mein Potenzial zeigen konnte", betont der 29-Jährige, der lediglich fünf Partien (kicker-Notenschnitt 4,17), dabei keine über 90 Minuten, in der Saison-Statistik stehen hat.

Und wer trägt die Verantwortung dafür? Während die Nürnberger Verantwortlichen die fehlende Integrationsbereitschaft von Chedli, der seinen Deutschkurs abbrach und dessen Familie im französischen Sochaux lebt, als Grund ansehen, kann der Tunesier selbst diese Argumentation nicht nachvollziehen: "Im Team habe ich immer für die meiste Stimmung gesorgt, habe mich mit allen gut verstanden, bin ein offener und lustiger Typ." Die (Spiel-)Freude allerdings ist dem Mittelfeldspieler, der bei den Franken noch bis 2007 unter Vertrag steht, gründlich vergangen.

Obwohl Chedli betont, "nie Probleme mit Martin Bader und Hans Meyer", dem Sportdirektor und Coach, "gehabt zu haben", will er weg - und darf es auch. "Bader hat mir gesagt, dass ich, wenn ich gehen will, gehen kann." Es gibt also keinen zweiten Anlauf? "Definitiv werde ich nicht mehr zum Club zurückkehren", bekräftigt Chedli, "zumal mir noch nicht einmal mitgeteilt wurde, wann die Vorbereitung wieder losgeht." Das frustrierte Fazit: "Ich habe viel gelernt in Nürnberg, so etwas gehört zum Profileben. Aber ich bin nicht nachtragend." Nun gilt es nur noch, eine gute WM zu spielen, einen Verein zu finden.

A. Heiber/ M. Zitouni