Augen zu und durch: Cottbus‘ Dum im Luftkampf mit Mölders (re.). picture-alliance
Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Boysen musste nach dem 2:1-Heimsieg gegen den Karlsruher SC, dem vierten ungeschlagenen Spiel in Folge der Hessen, auf seinen "Sechser" Lagerblom (Prellung der Zwischenrippenmuskulatur) verzichten. Für ihn rutschte Ledgerwood in die Startelf. Auf der anderen Seite tauschte Cottbus' Coach Claus-Dieter Wollitz nach der 1:2-Heimpleite gegen den SC Paderborn zweimal. Shao und Angelov wurden auf die Bank verbannt, während Kurth und Roger ihre Bewährungschance erhielten.
Die Hessen hatten sich in jüngster Zeit eine gehörige Portion Selbstvertrauen geholt, und dementsprechend begannen sie auch gegen sichtlich verunsicherte Cottbuser. Der FSV legte gleich den Vorwärtsgang ein, zog ein durchaus ansehnliches und variantenreiches Kurzpassspiel auf. Die Frankfurter kamen aber gegen in der Defensive stabile Lausitzer nur zu wenigen Halbchancen durch Gledson (2.), Gjasula (10.), Munteanu (11.) und Mölders (23.). In der 23. Minute hatte plötzlich Gallego die ganz große Chance, der 24-Jährige zeigte aber Nerven und schoss aus neun Metern unbedrängt rechts vorbei.
Der 24. Spieltag
Von Energie kam bis dato in der Offensive gar nichts. Kämpferisch stimmte die Einstellung der Gäste zwar, doch zu einem geordneten Spielaufbau waren sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht fähig. Sämtliche Aktionen kamen aufgrund fehlender Dynamik und mangelnder Präzision über das Versuchsstadium nicht hinaus. Erstmals änderte sich das nach 26 Minuten, als Dum sich nach vorne wagte und präzise in die Mitte zu Peterson flankte. Der 21-Jährige vergab aber die erste nennenswerte Möglichkeit der Wollitz-Schützlinge, indem er die Kugel aus sechs Metern per Kopf knapp neben den linken Pfosten setzte.
Das war es dann aber auch schon wieder. Die Akteure auf dem Rasen verzettelten sich in der Folge meist in Zweikämpfen, so dass Torraumszenen ausblieben. Demnach dauerte es bis zur 43. Minute, ehe wieder Gefahr aufkam: Gjasula hatte Mölders schön in Szene gesetzt, dieser narrte den in dieser Situation etwas hüftsteifen Brzenska, zog dann aber gegen den glänzend reagierenden FCE-Keeper Tremmel im Eins-gegen-Eins den Kürzeren. Folglich ging es ohne Tore in die Kabinen.
Nichts Neues nach der Pause
Aus dem Weg geräumt: Frankfurts Cidimar (li.) setzt sich gegen Kruska durch. picture-alliance
Nach der Pause änderte sich zunächst nichts. Das Match plätscherte überwiegend ereignislos vor sich hin, ehe sich der FSV aufrappelte und wieder etwas mehr investierte. Torchancen waren die logische Konsequenz dieser mutigeren Gangart. Die beste hatte Mölders, der nach einer Freistoßvariante aus der Drehung zum Abschluss kam, den Ball aber links vorbeisetzte (56.).
Im Großen und Ganzen musste man jedoch konstatieren, dass es eher eine biedere Vorstellung beider Mannschaften war. Viel Kampf, dafür umso weniger Spielwitz und Elan sahen die 3124 Zuschauer im Frankfurter Volksbank-Stadion. Es wurde Zeit um zu reagieren, was auch beide Trainer taten. Boysen brachte Junior Ross und Bouhaddouz, während "Pele" Wollitz Kweuke ins Spiel brachte. Es half nichts!
Erst in der Schlussphase, in der es stark zu Regnen begann, nahm das Match wieder Fahrt auf. Die Gastgeber kamen mit den nun widrigen Platzverhältnissen besser zurecht, zeigten sich aber abschlussschwach. Dies galt insbesondere für Mölders, der gleich zweimal vergab. Zuerst scheiterte er an Tremmel (79.), ehe Kweuke einen 16-Meter-Schuss des 24-Jährigen zur Ecke abfälschte. Zu diesem Zeitpunkt war die Begegnung für Dum bereits beendet, der Linksverteidiger musste verletzungsbedingt durch Angelov ausgewechselt werden. Am Resultat änderte sich freilich nichts mehr.
Am kommenden Samstag reist der FSV Frankfurt zum Spitzenreiter Kaiserslautern. Zeitgleich empfängt Energie Cottbus zu Hause Alemannia Aachen.