Freiburgs Trainer Christian Streich nahm im Vergleich zum 0:0 bei GD Estoril Praia in der Europa League sieben Veränderungen vor. Baumann, Diagne, Höfler und Coquelin blieben in der Startelf. Höhn, Ginter, Günter, Fernandes, Klaus, Mehmedi und Freis kamen hinzu. Neben Kapitän Schuster (Fußverletzung) fehlten unter anderem auch die Leistungsträger Schmid (Dehnung im Kreuzband) und Sorg (Gelb-Rot-Sperre). Weitaus übersichtlicher gestaltete sich die Startelf der Gäste. Dort wechselte VfB-Coach Thomas Schneider gegenüber der deftigen 1:6-Schlappe in Dortmund zweimal: Rausch und Niedermeier rückten für Boka (Adduktorenprobleme) und Sakai ins erste Glied. Da Niedermeier im Abwehrzentrum verteidigte, gab Schwaab den Rechtsverteidiger.
Bei strömendem Regen war der Sportclub in der Anfangsphase um Kontrolle und Sicherheit bedacht, schließlich wusste man in den Reihen der Freiburger, dass die Stuttgarter an den vergangenen vier Spieltagen stets in der Anfangsviertelstunde in Führung gegangen waren. Und nach ersten guten Möglichkeiten der Hausherren (Mehmedi, 7., Ginter, 8.) setzten die Schwaben ihre Frühstarter-Serie einmal mehr fort. Nach einer Flanke von Gentner spitzelte Ibisevic den Ball aus kurzer Distanz über Baumann in die Maschen (9.), ehe kurz darauf der erst 17-jährige Werner zu einem klasse Sololauf ansetzte und keine 60 Sekunden später den Stuttgarter Doppelpack perfekt machte (10.).
Der 12. Spieltag
Keine zehn Minuten waren also gespielt, und schon sah sich die Streich-Elf mit 0:2 in Rückstand. Das war natürlich eine gewaltige Hypothek für die Mannschaft aus dem Breisgau. Dazu hätte Ibisevic um ein Haar das 3:0 für die Gäste erzielt (13.). Die Stuttgarter gaben fortan den Ton an und hatten das Geschehen weitestgehend im Griff. Doch mit dem Gefühl des sicheren Vorsprungs schlich sich auch Nachlässigkeit ins Spiel der Schwaben. Freiburg fand so zurück in die Partie und hätte durch Mehmedi beinahe den Anschluss erzielt (24.).
Für Stuttgart war dies Warnung genug. Also schalteten die Gäste wieder einen Gang hoch. Freiburg stand sich unterdessen zu häufig selbst im Weg. SCF-Coach Streich musste sich an der Seitenlinie über zu viele leichte Abspielfehler ärgern. Dazu machte es die Breisgau-Elf auch zu oft zu kompliziert.
Mit Kerk, dafür aber ohne Coquelin kehrte der Sportclub aus der Kabine zurück. Ergebnistechnische Akzente konnte aber auch er zunächst nicht setzen. Stattdessen kontrollierte der VfB mit viel Ballbesitz das Geschehen. Erst nach einer knappen Stunde wurde es kritischer für die Schwaben: In Freiburgs bis dato bester Phase prüfte erneut Ginter Ulreich per Kopf (59.), dazu forderte der Sportclub gleich zweimal einen Handelfmeter (58., 61.) von Schiedsrichter Felix Zwayer.
Stuttgart schenkte die Kugel inzwischen viel zu schnell ab und konnte im Angriff kaum für Entlastung sorgen. Die VfB-Offensive blieb bis in die Schlussviertelstunde ohne Abschluss in Hälfte zwei. Auf der anderen Seite probierte es Streich nun mit Hanke für Freis (77.) und lag damit goldrichtig. Denn der Joker stach nach einer Minute mit seinem ersten Ballkontakt und sorgte damit wieder für Spannung. Nach einer Mehmedi-Flanke und einer unfreiwilligen Höfler-Vorlage netzte der 30-Jährige ein (78.).
Doch trotz des Anschlusstreffers kam nur für einen kurzen Augenblick nochmal Spannung auf, denn Werner ließ die Hoffnung sofort wieder im Keim ersticken. Nach einer Balleroberung auf Höhe der Mittellinie marschierte der Youngster zusammen mit Ibisevic auf Baumann zu und schob eiskalt zum 3:1-Endstand ein (82.). Damit ist er der jüngste Doppelpacker in der Geschichte der Bundesliga.
Freiburg gastiert am Samstag nach der Länderspielpause (23. November, 15.30 Uhr) in Braunschweig, Stuttgart empfängt einen Tag zuvor (20.30 Uhr) Mönchengladbach.