Nach nur einem Zähler aus zwei Gruppenspielen war der SC Freiburg gegen die Portugiesen aus Estoril schon unter Zugzwang, um die Chance auf den Einzug in die Zwischenrunde zu wahren. Für dieses Vorhaben drehte Trainer Christian Streich gegenüber dem 0:0 in Bremen kräftig am Personalkarussell und wechselte insgesamt sechsmal: Hedenstad, Fernandes, Coquelin, Lorenzoni und Höhn standen in der Startelf. Zudem feierte Darida sein Debüt im SCF-Dress. Diagne (Rotsperre), Klaus, Günter, Höfler, Pilar und Freis mussten dafür weichen. Sein Gegenüber Marco Silva brachte im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Liberec zwei Neue: Tavares ersetzte den gelbgesperrten Bruno Miguel, zudem rückte Babanco für Anderson Luiz in die Anfangself.
Die Hausherren übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle und suchten sofort den Weg in die Offensive. Dabei fand sich Debütant Darida prompt nahtlos ins Angriffsspiel ein und initiierte zahlreiche Angriffe. So fand der Tscheche Mehmedi mit einem Steilpass, der mit seinem Schuss allerdings an Schlussmann Vagner scheiterte (7.). Auch mit einem Kopfball konnte der Schweizer den Brasilianer nicht überwinden (8.). Nur drei Zeigerumdrehungen später war der Estoril-Keeper aber machtlos: Nach einem feinen Steilpass von Coquelin auf Schmid legte der Franzose zurück auf Darida, der von halblinker Position umgehend abzog und die Führung markierte. Tavares hatte den Ball unhaltbar abgefälscht.
Schema
In der Folgezeit dominierten die Breisgauer zwar weiterhin die Partie, zwingende Torchancen konnte sich der SCF allerdings nicht erarbeiten. Einzig Schuster tauchte nach einem Eckball noch gefährlich vor dem Gäste-Gehäuse auf (26.). Die knappe Führung geriet im ersten Durchgang aber auch nicht in Gefahr, da die Südeuropäer die Freiburger Defensive nie wirklich in die Bredouille brachten.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs erwischten die Portugiesen die Freiburger kalt: Leal und Seba hebelten die gesamte SCF-Defensive mit nur einem Steilpass aus. Letzterer tauchte schließlich frei vor Baumann auf und schob sicher zum schmeichelhaften Ausgleich ein (51.). Die Silva-Elf agierte fortan auf Augenhöhe, Torchancen blieben hüben wie drüber allerdings Mangelware. Deshalb reagierte Streich und brachte mit Pilar für Hedenstad mehr Offensive (66.).
Doch auch mit dem Tschechen entwickelten die Breisgauer kaum gefährliche Torraumszenen. Schon in den Schlussphase angekommen, vergab Coquelin die beste Gelegenheit nach Vorlage von Pilar (80.). Bis zum Abpfiff hielt die portugiesische Defensive auch dem letzten Aufbäumen der Streich-Elf stand, sodass die Iberer nach einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt ihren ersten Europa-League-Zähler einfuhren.
Freiburg empfängt am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) Hamburg, Estoril gastiert am Sonntag (21.15 Uhr) bei Maritimo Funchal.