3. Liga

Frantz: "Das war der schlimmste Tag meiner Karriere"

Grimaldi und Thoelke "überrumpelt" und zufrieden

Frantz: "Das war der schlimmste Tag meiner Karriere"

Tief enttäuscht nach dem Auftaktspiel: Mike Frantz, hier beim Trainingsauftakt des FCS.

Tief enttäuscht nach dem Auftaktspiel: Mike Frantz, hier beim Trainingsauftakt des FCS. IMAGO/Jan Huebner

Saarbrückens 1:0 gegen Verl stand ganz im Zeichen zweier Comebacker. Vorne sorgte Adriano Grimaldi in der Nachspielzeit per Foulelfmeter doch noch für den Sieg, hinten hielt vor allem Innenverteidiger Bjarne Thoelke mit einer guten Leistung (kicker-Note 2,5) die Null. "Ich bin noch etwas überrumpelt, weil es nach der Verletzung schon schön ist, so wiederzukommen", sagte Grimaldi. Seit Ende Januar war der Stürmer wegen einer Achillessehnenentzündung ausgefallen, und es war nicht die erste lange Leidenszeit in der Karriere des 31-Jährigen.

1. Spieltag

Ebenso mit langen Zwangspausen hatte Thoelke zu kämpfen. Seit Januar 2021 ist der Innenverteidiger im Saarland, das Spiel am Samstag war aber wegen zahlreicher Verletzungen erst sein neuntes Drittligaspiel für den FCS (das zweite über 90 Minuten). Ohne diese Verletzungshistorie wäre der 30-Jährige (6 Bundesligaspiele für Wolfsburg, 38 Zweitligaspiele für Karlsruhe und Dresden) heute wahrscheinlich in höheren Ligen zu Hause. "Es war seit drei oder vier Jahren meine erste Sommervorbereitung", berichtet Thoelke. "Daher bin ich jetzt wirklich zufrieden - gerade aber auch wirklich hinüber."

"Ich identifiziere mich total mit diesem Verein"

Während sich zwei FCS-Profis also besonders freuen durften, herrschte bei einem Rückkehrer tiefer Frust vor. Mike Frantz saß zunächst auf der Bank und wurde dann auch nicht eingewechselt. "Der Samstag war der schlimmste Tag meiner Fußballer-Karriere", gestand der 35-Jährige der "Bild". "Ich identifiziere mich total mit diesem Verein, und wenn ich nicht mit dem Trikot am Platz gewesen wäre, hätte ich im Fanblock gestanden. Nichts ist größer als der Verein."

Trainer Uwe Koschinat konnte die Nichtberücksichtigung, die er selbst durchaus "tragisch" fand, mit taktischen Gründen erklären: "Hintenraus musste ich offensiv wechseln, weil wir unbedingt ein Tor brauchten." Seine Joker Julian Günther-Schmidt (holte den Elfmeter heraus) und wie erwähnt Grimaldi hatten dann ja auch entscheidenden Anteil am späten Siegtor.

Grundsätzlich gehöre es zu Koschinats Trainerberuf, solche Entscheidungen zu treffen. Jedoch prognostizierte er auch: "Es wird jeder seine Chance bekommen, es wird jeder Einsatzzeit bekommen. Das gilt in ganz speziellem Maße für Mike Frantz."

Die Chance auf Einsatzzeit bietet sich dem Routinier in einem durchaus besonderen Spiel. Am 6. August tritt der FCS beim saarländischen Rivalen und in Essen so furios gestarteten Spitzenreiter SV Elversberg an.

aho, AW

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