Europa League

Frankfurter Freudentaumel: "Ostern wird verlängert"

Bobic fordert das "Quäntchen Glück" ein

Frankfurter Freudentaumel: "Ostern wird verlängert"

Spieler und Fans vereint: Nach dem Schlusspfiff brachen in Frankfurt alle Dämme.

Spieler und Fans vereint: Nach dem Schlusspfiff brachen in Frankfurt alle Dämme. Getty Images

Der Abend begann mit einer unglaublichen Atmosphäre, er endete mit einer unglaublichen Atmosphäre. Dazwischen bot Eintracht Frankfurt in der heimischen Commerzbank-Arena eine beeindruckende Leistung und zog mit einem durchaus verdienten 2:0-Erfolg unter die letzten Vier der Europa League ein. Am "RTL"-Mikrofon verkörperte auch Vorstand Sport Fredi Bobic "diese pure Freude". Noch begeisterter war er von den sportlichen Aspekten: "Wir waren immer da, haben uns reingeworfen, hatten einen Fuß dazwischen, haben eine unglaubliche Mentalität gezeigt."

Abseits? "Schön, dass es noch Fehler gibt"

Spielersteckbrief Rode
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Rode Sebastian

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

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"Die Jungs haben es am Ende ein bisschen spannend gemacht", schmunzelte Bobic, das Resultat nach Hin- und Rückspiel war nunmal auch extrem knapp. "Auch sie wollten ja, sie versuchten, nach vorne zu spielen", lobte der 47-Jährige Gegner Benfica Lissabon, der am Donnerstagabend nicht nur einmal die unglücklichere der beiden Mannschaften war. Sowohl Kostics 1:0 aus Abseitsposition als auch der späte Pfostentreffer Salvios spielten den Portugiesen nicht in die Karten. "Schön, dass es noch Fehler gibt", beurteilte Bobic die Fehlentscheidung zu Frankfurter Gunsten, "man muss auch das Quäntchen Glück haben", ergänzte er, Bezug auf die frühe Rote Karte für Ndicka in Lissabon nehmend.

Ich bin unglaublich froh, wieder auf dem Platz stehen zu können.

Sebastian Rode

Das 2:0, erzielt von Sebastian Rode, war dagegen astrein: "Endlich mal ein Tor von mir, es war ein unbeschreibliches Gefühl", frohlockte einer von an diesem Abend vielen Umjubelten. Auch er gestand ein bisschen Glück ein, "dass der Ball genau vor meine Füße fällt - dann wollte ich ihn genau so machen." Für den Mittelfeldspieler, der mit Verletzungen zu kämpfen hatte und in Dortmund aufs Abstellgleis gerückt war, fand die Besonderheit einer besonderen Europapokalnacht aber auf einer viel grundlegenderen Ebene statt: "Ich erlebe alles unglaublich intensiv, ich bin unglaublich froh, wieder auf dem Platz stehen" - und anschließend Arm in Arm mit den nicht minder euphorischen Fans feiern zu können.

Der Stolz des letzten Vertreters

Danny Da Costa, als spezieller Bewacher für Hinspiel-Dreierpacker Joao Felix abgestellt, glaubte - da Trainer Adi Hütter im Vorfeld eine "perfekte Partie" für nötig befunden hatte -, "dass es für uns ziemlich perfekt gelaufen" ist. Wie in dieser Saison so oft: "Von zwölf Spielen nur ein Unentschieden und eins verloren - den Rest gewonnen - das ist Wahnsinn", formulierte Bobic sein Zwischenfazit einer einmaligen Europa-League-Spielzeit.

In der die Eintracht weiterhin letzter internationaler Bundesliga-Vertreter ist: "Wir sind auch stolz darauf, Deutschland zu vertreten", verriet Bobic, "jetzt sind es wir, alle drücken uns die Daumen". So dürfte es auch im Halbfinale wieder der Fall sein, gegen den großen FC Chelsea jedoch alles andere als ein Selbstläufer. In Frankfurt scheint das niemanden zu stören. Der Vorstand Sport: "Das ist klar, es wird immer härter - aber das macht uns immer mehr Spaß." Und der soll auch ausgekostet werden, was Spieler und Fans nach dem Schlusspfiff ausgiebig taten: "Keiner will nach Hause gehen", grinste Bobic, "Ostern wird verlängert".

nba

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Benfica Lissabon