DFB-Pokal

DFB-Pokal: Flekken nimmt Freiburgs Abwehr in den Fokus

Die Defensive zeigt sich vor dem Pokalfinale verwundbar

Flekken nimmt Freiburgs Abwehr in den Fokus

Sieht sein Team gegen Leipzig auf Augenhöhe: Mark Flekken.

Sieht sein Team gegen Leipzig auf Augenhöhe: Mark Flekken. IMAGO/Eibner

Auf den ersten Bundesligatreffer muss Mark Flekken noch warten. Dabei war der Torhüter des SC Freiburg nah dran, jedenfalls räumlich. Beim 2:1 in Leverkusen eilte Flekken kurz vor Schluss mit in den Strafraum der Werkself. "Ich bin nicht so kopfballstark wie die anderen Jungs", scherzt der 1,93 Meter große Niederländer im Interview auf der SC-Website. Aber durchaus erfahren als Torschütze: Im August 2016 netzte er für den MSV Duisburg im Drittligaduell beim VfL Osnabrück mit der Hacke zum 1:1-Endstand ein. "Das hätte ich gerne wiederholt, aber es sollte nicht sein", sagt Flekken mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

Die am letzten Spieltag nur noch "extrem kleine Chance" auf Rang 4 und den Einzug in die Champions League verpassten die Breisgauer durch die Niederlage. Doch auch über die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League konnten sich die Freiburger freuen. "Jeder in Deutschland weiß, dass bei uns immer der Klassenerhalt die Priorität hat. Wenn du dann am Ende als Sechster endest, kann ich nur sagen: Hut ab", sagt Flekken. Natürlich hätte das Team gern auf Platz 4 gestanden, "aber man darf nicht vergessen, dass wir nicht den gleichen Etat haben wie die Teams, die oben stehen".

Pokalfinale

Ohnehin steht noch der Saisonhöhepunkt an: Das DFB-Pokalfinale am Samstag gegen RB Leipzig, ein Team aus dem Spitzenquartett mit deutlich größer Wirtschaftskraft. "Ich hoffe, dass jeder von uns das noch ein, zwei Mal erreichen kann. Aber falls nicht, müssen wir jetzt alles versuchen, um das Ding mit nach Freiburg zu nehmen", fordert Flekken. Nicht nur für die Spieler, sondern auch den Verein ist die Endspielteilnahme eine Premiere. Die Chancen gegen Leipzig seien "gar nicht schlecht", auch die Sachsen seien schlagbar. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich fährt selbstbewusst nach Berlin und will auf die bewährte Mischung aus "viel Laufbereitschaft", "enormer Disziplin" und offensiven "Nadelstichen" setzen, um als Sieger zurück in den Süden zu fahren.

Die lange Zeit so stabile Defensive muss sich stabilisieren

Dafür, das betont Flekken, muss sich aber die lange Zeit so stabile Defensive stabilisieren. "Wir haben in den vergangenen drei Wochen zehn Gegentore bekommen. Jetzt kamen in Leverkusen nochmal zwei drauf", bemängelt der 28-Jährige. Immerhin: Streich hat das Thema bereits in den Fokus gerückt. "Wir haben Wert daraufgelegt, diese Sache mit der Defensive hinzubekommen", berichtet Flekken.

Gegen Bayer 04 bot die Verteidigungsleistung aber durchaus noch Luft nach oben. Beim entscheidenden 2:1 durch Leverkusens Ezequiel Palacios waren die SC-Profis aber machtlos: Der Argentinier schoss den Ball nach Flekkens Vorstoß über den zurückeilenden Torhüter hinweg ins leere Tor. "Wenn du in so einer Situation nicht versuchst, alles zu geben, dann brauchst du gar nicht antreten", erklärt der Blondschopf - und nimmt das Motto vor dem Duell mit Leipzig wohl gleich vorweg.

Jim Decker