Handball

Finanznöte: Jicha entscheidet sich gegen sein Herz

Fehlinvestitionen: Kieler Kapitän ist schwer verschuldet

Finanznöte: Jicha entscheidet sich gegen sein Herz

"Ich habe im Moment nur schlaflose Nächte": Filip Jicha steht vor der Entscheidung seines Lebens.

"Ich habe im Moment nur schlaflose Nächte": Filip Jicha steht vor der Entscheidung seines Lebens. imago

Die Worte von Jicha in der Montagsausgabe der "Kieler Nachrichten" dürften nicht nur den Kiel-Fans unter die Haut gegangen sein. "Ich habe im Moment nur schlaflose Nächte. In die Situation, den Verein zu verlassen, den ich so liebe, wollte ich nie kommen. Ich wollte hier meine Karriere beenden. Aber jetzt kann ich den THW nur bitten, mich sofort zu verkaufen, um mir so zu helfen", wirkte Jicha emotional stark angegriffen.

Aber was war eigentlich passiert? Am vergangenen Donnerstag hatte sich Jichas Berater eingeschaltet und wollte einen Wechsel zum großen FC Barcelona, immerhin dem amtierenden Champions-League-Sieger, forcieren. Rund um den Transfer wurden am Montag nun aber brisante Details öffentlich: Den Welthandballer von 2010 plagen schwere finanzielle Probleme aus früheren Immobilien-Investitionen.

Jicha: "Als Sportler muss ich bleiben, als Familienvater gehen"

Und dabei geht es alles andere als um Kleingeld: Jicha bestätigte, er müsse "jeden Monat rund 40 Prozent" seines Gehalts für die stückweise Begleichung der Schulden hinblättern. Jetzt helfe nur noch die Flucht aus Norddeutschland, auch wenn es noch so schwer fällt: "Ein Vertrag bis 2019 beim FC Barcelona gäbe mir die nötige Sicherheit, zumal in Spanien das Gehalt auch im Krankheitsfall gezahlt wird."

Dabei ist Kiel schon lange der Herzensverein von Jicha, der in acht THW-Jahren 14 Titel einheimste und schnell zum Publikumsliebling und Kapitän avancierte. "Als Sportler muss ich bleiben, als Familienvater habe ich dagegen fast schon die Pflicht, nach Barcelona zu gehen", so der zweifache CL-Sieger. Aus finanzieller Sicht seien vier Jahre in Katalonien mit fünf in Norddeutschland gleichzusetzen.

Er ist fest bei uns eingeplant.

THW-Coach Gislason zählt noch auf Jicha

Damit bekommt die jüngste Aussage von THW-Coach Alfred Gislason auch einen neuen Beigeschmack: "Er ist fest bei uns eingeplant." Das höhere Gehalt scheint auch bei Jicha eingeplant - und das gibt es eben nur in Barcelona. Passiert nichts Gravierendes, müssen sich die "Zebras" aber auf dem Transfermarkt umsehen.

msc