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Fan-Proteste bei Juve

Italien: Unruhe auch in Florenz

Fan-Proteste bei Juve

Lazio Rom feiert den Einzug in das DFB-Pokalfinale

In Turin feiern derzeit die Gastmannschaften, hier Lazio Rom nach dem Einzug in das Pokalfinale. picture-alliance

Denn die Fiorentina tritt im Rennen um den vierten Platz, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt, auf der Stelle. Nach dem 1:3 am letzten Wochenende in Udine starteten die Fans bereits am Dienstag eine Protestaktion und bezeichneten die Leistungen als "Schande für die Stadt". Am kommenden Samstag empfängt das Team von Cesare Prandelli nun den direkten Konkurrenten AS Rom. Ein Sieg würde die aufkeimende Unruhe beenden, eine weitere Niederlage dagegen die Wut der Fans noch vergrößern.

Welche Auswirkungen dies haben kann, musste Juventus Turin bereits am Mittwochabend erleben. Mit dem 1:2 im Halbfinalrückspiel gegen Lazio Rom verabschiedete sich die "alte Dame" aus dem italienischen Pokalwettbewerb und verspielte so ihre letzte Titelchance.

In der zweiten Halbzeit pfiffen die Fans ihr Team gnadenlos aus und beschimpften Trainer Claudio Ranieri sowie die Klub-Führung.

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Mit "Ranieri raus"-Rufen machten sie ihren Unmut Luft, die Spieler mussten sich Schmährufe wie "Geht arbeiten!" anhören. Nicht nur die Fans in den Kurven, sondern nahezu alle Zuschauer beteiligten sich an den Unmutsbekundungen.

Angespannt wurde die Situation nach Spielende, als der harte Kern der Fans, die so genannten "Ultras", Absperrungen durchbrachen, vor den Mannschaftskabinen demonstrierten und die Stadionausfahrt blockierten. Die Polizei konnte die Lage aber beruhigen.

Claudio Ranieri

Bekam die Fan-Wut zu spüren: Juve-Coach Caudio Ranieri. picture-alliance

Trotz der massiven Kritik an seiner Person denkt Ranieri nicht ans Aufhören: "Ich trete nicht zurück", sagte der 57-Jährige nach der Partie. Auch Club-Präsident Giovanni Cobolli Gigli sprach dem Coach sein Vertrauen aus. "Wir werden auch im nächsten Jahr mit Ranieri arbeiten."

Durch die Proteste ging unter, dass die Fans des italienischen Rekordmeisters vor dem Spiel eine positive Reaktion auf die Vorfälle des Spitzenspiels am letzten Samstag gegen Inter Mailand (1:1) zeigten. Im Olympia-Stadion hatte es rassistische Sprechchöre gegen den farbigen Inter-Spieler Mario Balotelli gegeben. Nun bezogen die Juve-Anhänger klar Stellung gegen Rassismus. "Sissoko, Davids und Seedorf sind echte Champions und wahre Vorbilder", war auf einem Spruchband zu lesen.