Nationalelf

Fakes und Scherze: Läuft die DFB-Kaderverkündung aus dem Ruder?

Müller doch noch nicht nominiert

Fakes und andere Scherze: Läuft die DFB-Aktion aus dem Ruder?

Ihren Namen sorgten erst mal für Verwirrung: Thomas Müller (li.) und Deniz Undav.

Ihren Namen sorgten erst mal für Verwirrung: Thomas Müller (li.) und Deniz Undav. IMAGO/Schüler

Es waren schon Bäckereien und Dönerläden dabei, eine Kunsthalle, ein Influencer und "Oma Lotti". Alles ist also möglich, wenn es um die Frage geht, wie und wo der DFB den nächsten Nominierten für den EM-Kader bekanntgibt. Doch genau das wird zunehmend zum Problem.

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Die Schnitzeljagd, die am Sonntag in der Tagesschau mit Nico Schlotterbeck begann, lädt allerhand Akteure ein, für Fake-Verkündungen zu sorgen. Einer davon: Thomas Müller. Der erfahrene Nationalspieler veröffentlichte am Mittwoch ein Video auf seinem Instagram-Profil, das ihn im Deutschland-Trikot in der Allianz-Arena zeigt. Die klare Botschaft: Auch er ist dabei. Oder?

Müller erlaubt sich einen Scherz - und auch Undav musste warten

Nach einiger Verwirrung musste der DFB aufklären: Das EM-Ticket, mit dem Müller allerdings fest rechnen darf, war das noch nicht. Das Bayern-Urgestein hatte sich offenbar einen Scherz erlaubt.

Handball-Bundesligist TVB Stuttgart gab kurz danach die Nominierung von Deniz Undav bekannt (woraufhin auch der kicker sie verkündete). Doch auch das eigentlich eindeutige Video stellte sich kurz darauf als Scherz-Versuch heraus. Offiziell musste der Angreifer des VfB Stuttgart bis zum Abend warten, ehe die von niemandem bezweifelte Berufung auch tatsächlich vom DFB bestätigt wurde.

Als das Satire-Portal Postillon Mats Hummels ein EM-Ticket ausstellte oder die Ostfriesen-Zeitung Marek Janssen vom Regionalligisten SV Meppen auf Julian Nagelsmanns imaginäre Abrufliste setzte, musste zwar weniger gerätselt werden. Doch die an sich charmante und öffentlichkeitswirksame Idee, den vorläufigen EM-Kader nicht einfach "nur" wie geplant am Donnerstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) zu verkünden, sondern tröpfchenweise und über Botschafter aus dem ganzen Land, droht in den letzten Zügen aus dem Ruder zu laufen.

16 Spieler haben ihr EM-Ticket, Stand Mittwochnachmittag, tatsächlich sicher, bei anderen geht das Rätselraten weiter - und für den DFB bleibt die Gefahr, noch ein paar Mal dementierend eingreifen zu müssen.

jpe

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