DFB-Pokal

Fährmann und der ungeahndete Regelbruch beim "Knackpunkt"

S04-Coach Baum weiß nicht, "was ich mit dem Spiel anfangen soll"

Fährmann und der ungeahndete Regelbruch beim "Knackpunkt"

Ein wenig "gemogelt": Ralf Fährmann nach dem gehaltenen Elfmeter.

Ein wenig "gemogelt": Ralf Fährmann nach dem gehaltenen Elfmeter. imago images

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, auch für Schweinfurts Trainer Tobias Strobl nicht. Will man gegen S04 etwas holen, muss man Pressing spielen. Diese Taktik ging auch für die Schweinfurter auf, und man musste sich schon sehr wundern, wie hilflos die Knappen dabei selbst gegen einen - wenn auch bestens aufgelegten - Viertligisten wirkten.

Auch acht Wechsel im Vergleich zum 1:1 gegen Stuttgart konnten das kaum entschuldigen. "Sie haben hoch gepresst. Wir haben gebraucht, um Lösungen zu finden", sagte Skrzybski bei Sky. Trainer Manuel Baum haderte, sein Team hätte sich in der ersten Halbzeit im Spielaufbau "immer extrem festgespielt. Der Gegner hat uns hoch gepresst. Da wären eigentlich riesige Räume dahinter gewesen, die haben wir nicht bespielt."

Spielersteckbrief Fährmann
Fährmann

Fährmann Ralf

Spielersteckbrief Skrzybski
Skrzybski

Skrzybski Steven

Spielersteckbrief Schöpf
Schöpf

Schöpf Alessandro

Thiaw patzt und bleibt in der Kabine

Erst Mitte der ersten Hälfte befreiten sich die Schalker, weil sie sich, wie Skrzybski es richtig ausdrückte, "reinfighteten". Dennoch fiel das nicht unverdiente, aber zu diesem Zeitpunkt überraschende 0:1 in der 37. Minute. Malick Thiaw ließ sich von Schweinfurts Martin Thomann düpieren, es war nicht die einzige schlechte Szene des Stuttgart-Torschützen. Seine Auswechslung zur Pause (Salif Sané ersetzte ihn) kam wenig überraschend.

Da führte Schalke allerdings schon mit 2:1, weil ein Dreigestirn zueinander fand. Erst traf Vedad Ibisevic auf Skrzybskis Vorlage, dann Alessandro Schöpf nach erneutem Zusammenspiel der beiden Kollegen.

Es hätte aber noch einmal eng werden können, hätte Ralf Fährmann den Elfmeter von Amar Suljic nach Foul von Sané an Adam Jabiri nicht pariert (72.). Der Haken: Fährmann verließ dabei deutlich die Linie, befand sich bei der Parade fast einen halben Meter vor dem Tor. Da aber der Videoreferee erst ab dem Achtelfinale eingesetzt wird, blieb die Regelwidrigkeit ungeahndet.

Nicht nur für Skrzybski war das der "Knackpunkt" des Spiels. "Wir können froh sein, dass Ralle den Elfmeter hält." Ob man überhaupt auf Strafstoß hätte entscheiden müssen, daran zweifelte er allerdings. "Ich weiß nicht, ob man den unbedingt geben muss. Der Spieler schaut ja nicht mal zum Ball."

273 Tage Warten sind vorbei - doch die Zweifel bleiben

Sicher war sich der Schalker hingegen, dass dieses Spiel "ein hartes Stück Arbeit" war. Letztlich fuhr Schalke den ersten Pflichtspielsieg nach 273 Tagen ein (3:2 n.V. im Pokal-Achtelfinale 2019/20 gegen Hertha BSC). "Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", sagte Schöpf.

Zweifel vor dem Krisenduell bei Mainz 05 am Samstag bleiben. "Wir haben nicht gerade vor Selbstvertrauen gestrotzt", sagte Skrzybski, auch Baum erklärte: "Wir haben nicht die breiteste Brust." Ein Brustlöser war die Partie wahrlich nicht, wie der S04-Coach einräumte. "Das müssen wir erstmal sacken lassen. Man weiß außerhalb vom Ergebnis nicht so richtig, was man mit dem Spiel anfangen soll."

Zum Spielbericht: S04 schlägt S05: Fährmann und Schöpf verhindern die Blamage

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