Bundesliga

Ex-Schalker SalifSané: "Habe mich immer loyal verhalten"

Senegalesischer Verteidiger noch vertragslos

Ex-Schalker Sané: "Habe mich immer loyal verhalten"

Hier noch auf Schalke, jetzt auf Vereinssuche: Salif Sané.

Hier noch auf Schalke, jetzt auf Vereinssuche: Salif Sané. IMAGO/Revierfoto

Im Sommer 2013 kam Salif Sané von der AS Nancy in die Bundesliga, spielte erst fünf Jahre für Hannover 96 und wechselte dann dank einer Klausel für sieben Millionen Euro zum damaligen Vizemeister FC Schalke 04. Der Innenverteidiger unterzeichnete einen Vierjahresvertag, die Königsblauen kostete das Paket inklusive Gehalt und Beraterhonorare unterm Strich 31 Millionen Euro.

Obwohl der fast zwei Meter lange Senegalese der Mannschaft, die sich aktuell im Österreich-Trainingslager in Mittersill auf die neue Saison vorbereitet, sportlich auch jetzt noch weiterhelfen könnte, stand eine Verlängerung des nun ausgelaufenen Vierjahresvertrags nie zur Debatte. Der Bundesliga-Rückkehrer konnte sich den Nationalspieler nicht länger leisten, schon in der Endphase der Saison 2021/22 verzichtete Schalke auf die Hilfe des 31-Jährigen, der dann auch nicht zur rauschenden Aufstiegsparty erschien.

"Versucht, Ziel nie im Wege zu stehen"

Stinkstiefel Sané? Im Gespräch mit dem kicker betont der Verteidiger, alles andere als ein Störenfried gewesen zu sein: "Ich habe mich immer loyal und professionell verhalten und immer versucht, nie dem Ziel im Wege zu stehen." Als Beispiel führt er an, dass er den Verein nie verlassen habe - trotz einiger Angebote, die er sogar während seiner langen Ausfallzeit erhalten habe.

Sané hatte sich im November 2019 gegen den FC Augsburg schwer am Knie verletzt, eine lange Leidenszeit schloss sich an. Mittlerweile sei alles "überstanden", sagt der Verteidiger, rückblickend jedoch sei seine "Verletzung in Augsburg ein herber Rückschlag" gewesen - auch deshalb, weil er nach gerade einmal einem halben Jahr wieder zum Einsatz kam (beim Re-Start der Bundesliga nach der Corona-Zwangspause, als Schalke mit 0:4 gegen den BVB unterging).

Dabei 90 Minuten auf dem Platz zu stehen, habe sich "leider als verfrüht herausgestellt". Sané betont jedoch, dass er die Entscheidung vollumfänglich und "ganz bewusst" mitgetragen habe: "Ich wollte meinen Mitspielern aktiv auf dem Rasen helfen und bin mir nicht zu schade, meine Visionen ohne Rücksicht auf persönliche Verluste umzusetzen."

"Sofort und uneingeschränkt einsatzbereit" - Die WM als Ziel

Sané brauchte lange, um wieder richtig auf die Beine zu kommen, nun sei er aber "körperlich und mental fitter als je zuvor". Eigens engagierte Trainer, Physiotherapeuten und Ärzte helfen ihm dabei, sein aktuelles Niveau "dauerhaft zu halten". Er sei "sofort uneingeschränkt einsatzbereit".

Einen neuen Arbeitgeber hat Sané, der im August 32 Jahre alt wird, noch nicht gefunden. Gerne würde er in der Bundesliga spielen, aber auch ein Engagement im Ausland kann sich der in Frankreich geborene und aufgewachsene Profi vorstellen. Als der Senegal Anfang des Jahres erstmals in der Geschichte des Landes den Afrika-Cup gewann, war der Nationalspieler nicht dabei, die WM Ende des Jahres würde er aber gerne als Spieler miterleben. Der Senegal bekommt es in der Gruppe A mit Gastgeber Katar, Ecuador und den Niederlanden zu tun.

An ein Karriereende denkt Sané jedenfalls noch nicht. Und wenn es einmal ansteht, will er eine Laufbahn als Trainer einschlagen. Als Vorbilder nennt der Abwehrspieler hier insbesondere Carlo Ancelotti und Jupp Heynckes.

Toni Lieto

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