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EPO und kein Ende

Tour: Duenas nach positivem Test ausgeschlossen

EPO und kein Ende

Moises Duenas

Wurde positiv auf EPO getestet: Der Spanier Moises Duenas vom Team Barloworld. imago

Die Probe des Spaniers wurde bereits am vierten Renntag genommen, gab die französische Anti-Doping-Agentur (AFLD) am Mittwoch vor dem Start der 11. Etappe in Lannemezan bekannt. Der 27-Jährige wurde von seinem Team Barloworld umgehend suspendiert und von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen.

Razzia im Hotel

Duenas belegte nach zehn Etappen den 19. Platz in der Gesamtwertung, 6:43 Minuten hinter Cadel Evans (Australien) im Gelben Trikot. "Wir haben Moises Duenas Nevado am Mittwochmorgen um 9.00 Uhr über den positiven Test informiert", sagte AFLD-Präsident Pierre Bordry. Am Morgen durchsuchte die Polizei das Barloworld-Teamhotel Le Rex in Tarbes.

Doping-Arsenal bei Duenas

Dabei wurden im Zimmer von Duenas verbotene Substanzen sichergestellt. Dies teilte Barloworld am Mittwoch mit.

Laut der Staatsanwaltschaft in Tarbes wurde bei Duenas ein wahres "Doping-Arsenal" gefunden. Neben den Medikamten wurden auch Spritzen, Nadeln und Transfusionsbeutel sicher gestellt.

Auch ein noch nicht auf dem französischen Markt zugelassenes Medikament namens ADP sei gefunden worden, wie zudem viele andere Produkte, die noch nicht zugeordnet werden können. Laut Staatsanwalt Gerard Aldige ist ADP vom französischem Gesundheitsamt verboten und darf nicht in das Land eingeführt werden.

Bereits am Donnerstagmorgen hatte ihn die Staatsanwaltschaft in Tarbes verhört, die danach umgehend ein Verfahren gegen Duenas einleitete. "Er hat zugegeben die Produkte ohne Wissen der Mannschaftsärzte gekauft und genutzt zu haben, um seine Leistung zu steigern", sagte Aldige. Er hätte die Zusammensetzung der Mittel nicht gekannt und sich diese oral oder intravenös zugeführt.

Somit droht Duenas nicht nur eine zweijährige Rennsperre, sondern nach den neuen französischen Anti-Doping-Gesetzen auch bis zu fünf Jahre Haft. Der Spanier wurde bereits am Mittwoch mehrere Stunden von der französischen Polizei verhört.

Geschockt gab sich Barloworld-Teammanager Claudio Corti: "Es ist unglaublich. Ich verstehe es nicht. Ich hatte noch nicht einmal Zeit, mit ihm zu sprechen." "Wir sind absolut fassungslos über das, was geschehen ist, und über das Verhalten unseres Fahrers", sagte Barloworld-Manager Claudio Corti. Sollten die Aussagen von Duenas der Wahrheit entsprechen, hätte zumindest die Sportliche Leitung von Barloworld Doping nicht aktiv unterstützt. Corti kündigte umgehend die Entlassung Duenas' an.

Am vergangenen Freitag wurde bereits der Spanier Manuel Beltran vom Team Liquigas nach einem positiven Epo-Test auf der 1. Etappe von der Frankreich-Rundfahrt ausgeschlossen.

Tour 2008

Bereits vergangene Woche hatte die AFLD bekannt gegeben, dass bei Routine-Kontrollen vor dem Start der Großen Schleife etwa 20 Profis auffällige Blutwerte aufwiesen. "Etwa 20 Fahrer haben leicht erhöhte Ergebnisse, knapp am Grenzwert", sagte AFLD-Funktionär Philippe Sagot der Nachrichten-Agentur AP. Bei einigen Fahrern sei teilweise der Hämatokritwert, der ein möglicher Indikator für Blutdoping ist, erhöht gewesen. Laut einem Bericht der französischen Zeitung "Le Monde" sollen bei den betroffenen 20 Fahrern nun "Ziel-Kontrollen" vorgenommen werden.