Tennis

Endlich geschafft: Struff feiert in München ersten Turniersieg überhaupt

33-Jähriger setzt sich bei nass-kaltem Wetter durch

Endlich geschafft: Struff feiert in München ersten Turniersieg überhaupt

Starker Auftritt in München: Jan-Lennard Struff.

Starker Auftritt in München: Jan-Lennard Struff. picture alliance/dpa

Alexander Zverev hatte sich bereits im Viertelfinale verabschiedet, dafür aber hielt Jan-Lennard Struff die deutsche Fahne bei den BMW Open in München hoch - und stürmte ins Finale, wo er am Sonntag auf Taylor Fritz traf. Der Amerikaner liegt in der Weltrangliste auf Platz 15, ist damit 13 Ränge besser als Struff geführt - und hat im Gegensatz zu seinem Kontrahenten auch schon sieben Turniere gewonnen.

Die Bilanz beider Spieler war derweil ausgeglichen: Struff hatte sich in Wimbledon 2019 in vier Sätzen behauptet, 2021 jubelte Fritz in St. Petersburg. Fritz galt dennoch als Favorit, doch Struff bewies auch diesmal, dass er sich bei diesen ungemütlichen Bedingungen in München, nass-kalt bei gerade mal sechs Grad Celsius, durchaus wohl fühlt.

Satz eins war eine absolut ausgeglichene Angelegenheit. Nach nervösem Beginn mitsamt Break und Re-Break steigerten sich beide Spieler, servierten gewohnt solide und gaben ihrem Gegenüber kaum freie Punkte. Spannend wurde es jedoch zum Satzende hin: Im zehnten Spiel schlug Struff gegen den Satzverlust auf, wehrte drei Satzbälle ab und schnappte sich direkt danach sogar das Break - und das zu Null.

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Das ließ sich der 33-Jährige nicht mehr nehmen, Struff tütete Satz 1 mit 7:5 und breakte den Amerikaner, der noch nie ein Turnier auf Sand gewinnen konnte, auch direkt zum Start von Durchgang zwei. Zu diesem Zeitpunkt nieselte es schon ordentlich, der irische Schiedsrichter  Fergus Murphy ließ jedoch weiterspielen. Fritz suchte das Gespräch mit dem Unparteiischen und holte sich zunächst eine Abfuhr. Murphy meinte, dass es sich für ihn "okay" anfühle.

Struff blieb bei diesen eiskalten Bedingungen eiskalt, zog sein Spiel unter den Augen von Bayern Münchens Thomas Müller durch und holte sich das Doppel-Break zum 5:2. Fritz gab aber nicht auf, verkürzte, sah sich dann aber bei eigenem Service mit einem Matchball konfrontiert. Diesen nutzte der Deutsche sofort mit einem Überkopf-Schmetterball zum 7:5, 6:3. "Es ist mein 14. Jahr - und jetzt habe ich es endlich geschafft", sagte Struff nach dem Match und ergänzte: "Es ist unglaublich, ich habe so lange darauf gewartet."

Doppel-Coup bleibt aus

Der doppelte Coup blieb Struff anschließend jedoch verwehrt. Im Anschluss an das Einzelfinale konnte der Routinier nur kurz durchpusten, ehe er an der Seite von Andreas Mies den zweiten Titelgwinn des Tages verpasste. Im Doppel-Finale unterlag das Duo nach zwei Tiebreaks Yuki Bhambri (Indien) Albano Olivetti (Italien) mit 6:7 (6:8), 6:8 (5:7).

drm