Bundesliga

Eklat in Frankfurt: "Verhalten der Fans einfach nur furchtbar"

DFB-Kontrollausschuss ermittelt

Eklat in Frankfurt: "Verhalten der Fans einfach nur furchtbar"

Polizei auf dem Rasen - in Frankfurt brodelt die Stimmung.

Polizei auf dem Rasen - in Frankfurt brodelt die Stimmung. picture-alliance

Nach dem Schlusspfiff stürmten rund 150 Fans den Rasen der Frankfurter Commerzbank Arena. Die Spieler der Eintracht flüchteten daraufhin in die Kabine. Eine Hundertschaft der Polizei bildete einen Riegel auf dem Spielfeld, es kam zu ersten Festnahmen, Pfefferspray und Schlagstöcke wurden von den Beamten eingesetzt, die von Hooligans mit Gegenständen beworfen worden waren. Kurz darauf sei die Situation wieder unter Kontrolle gewesen, zudem habe es nach ersten Meldungen keine Verletzten gegeben. "Präsident Peter Fischer hat die Situation durch Gespräche mit den Ultras gerade noch gerettet. Sonst wäre das hier alles eskaliert", sagte Frankfurts Vizepräsident Axel Hellmann, während Aufsichtratsboss Wilhelm Bender hinzufügte: "Das Verhalten der Fans ist einfach nur furchtbar." Wie die ARD am Samstagabend bekannt gab, wurde bei den Ausschreitungen eine 600.000 Euro teure Spezialkamera zerstört.

Mittlerweile hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Ermittlungen aufgenommen. Dies bestätigte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker am Sonntag. "Das Verhalten dieser Personen ist völlig inakzeptabel. Wichtig ist jetzt bei aller Emotionalität eine objektive Beurteilung der Situation. Und hier ist zunächst einmal festzuhalten, dass die Frankfurter Polizei, wie auch der Sicherheits- und Ordnungsdienst von Eintracht Frankfurt, sehr besonnen und professionell reagiert haben. Dennoch müssen wir alles tun, um solche Vorkommnisse in Zukunft gänzlich zu verhindern", kommentierte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn.

"Das ist eine bittere Stunde für Eintracht Frankfurt", sagte Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen. "Wir befinden uns jetzt natürlich in einer äußerst schwierigen Situation, aber bei einem Punkt Rückstand haben wir noch eine Resthoffnung, die sensationelle Wende zu schaffen."

Die Hessen reisen im Saisonfinale zum Meister Borussia Dortmund. Der Tabellen-16. Borussia Mönchengladbach, der einen Punkt mehr auf dem Konto hat, muss zum HSV. Der Tabellen-15. Wolfsburg, ebenfalls einen Zähler vor der Eintracht, spielt in Hoffenheim.

Der FC hat sich indes durch den seltenen Auswärtsdreier aller Sorgen entledigt. Nationalspieler Lukas Podolski, in der Nachspielzeit Elfmeterschütze zum Endstand, war dennoch nicht allzu erbaut über das Ende des Spätnachmittags. "Die Erleichterung ist natürlich groß. Dass wir nicht mit unseren Fans feiern konnten, lag an ein paar Frankfurter Idioten, aber das holen wir nächste Woche nach."