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"Egidius Braun war der Grandseigneur des deutschen Fußballs"

Reaktionen zum Tod des ehemaligen DFB-Präsidenten

"Egidius Braun war der Grandseigneur des deutschen Fußballs"

Egidius Braun ist im Alter von 97  Jahren verstorben.

Egidius Braun ist im Alter von 97  Jahren verstorben. IMAGO/Sven Simon

Bernd Neuendorf (DFB-Präsident): "Heute ist ein trauriger Tag für alle Fußballerinnen und Fußballer in Deutschland und Europa. Mit Egidius Braun verlieren wir einen besonderen Menschen, der sich mit den Möglichkeiten des Fußballs gerade für diejenigen eingesetzt hat, die Unterstützung und Zuwendung brauchen. Dabei trieb ihn insbesondere die Sorge um in Not geratene Kinder und Jugendliche. Egidius Braun hat das soziale Engagement fest in der DNA und der Satzung unseres Verbandes verankert. Es ist und bleibt sein Verdienst, dass der DFB sich seit Jahrzehnten auf vielfältige Weise mit gesellschaftlichen Programmen engagiert, insbesondere auch mit der Egidius Braun gewidmeten DFB-Stiftung, die unter anderem schon seit 2001 Hilfsprojekte in der Ukraine fördert. Ich bin stolz, mit meinem Mandat und meinen Wurzeln im Fußball-Verband Mittelrhein heute in seiner Tradition zu stehen."

Heike Ullrich (designierte DFB-Generalsekretärin): "Wir alle im DFB e.V., seinen Tochtergesellschaften und Stiftungen tragen Trauer. Als Ausdruck der Dankbarkeit und des Respekts werden wir anregen, dass es am kommenden Wochenende vor allen Fußballspielen in Deutschland eine Gedenkminute gibt. Fußball-Deutschland verneigt sich auf diese Weise vor einem großen Präsidenten in der Geschichte unseres Verbandes, dem wir alle zu allergrößtem Dank verpflichtet sind."

Thomas Bach (IOC-Präsident): "Egidius Braun war das soziale Gewissen des deutschen Fußballs. Er hat die gesellschaftliche Verantwortung des Sports erkannt und gelebt. Er war ein weitblickender Gestalter, der stets die zukünftigen Herausforderungen und Strukturen bereits im Auge hatte. Persönlich habe ich die Begegnungen mit ihm und seinen freundschaftlichen, ehrlichen Rat immer sehr geschätzt."

Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der BVB-Geschäftsführung): "Egidius Braun war der Grandseigneur des deutschen Fußballs. Ein national wie international respektierter, weltgewandter Mann, der sich immer auch für die Schwächeren eingesetzt und sich über viele Jahre den Ruf erworben hat, dass auf sein Wort stets Verlass ist."

Herbert Hainer (Präsident Bayern München): "Mit Egidius Braun verliert der Deutsche Fußball-Bund eine der prägendsten Persönlichkeiten seiner Geschichte. Sich stets seiner Wurzeln bewusst, lag Egidius Braun die soziale Verantwortung immer am Herzen."

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Dr. Reinhard Rauball (Präsident Borussia Dortmund): "Mit Egidius Braun hat mich viele Jahre eine persönliche Freundschaft verbunden. Es war immer sehr beeindruckend zu sehen, mit welcher Hingabe er sich sozial engagiert hat. Ich durfte selbst einst ein Projekt besuchen, dass er mit der Egidius-Braun-Stiftung in Mexiko ins Leben gerufen hat und weiß genau, dass man im In- und Ausland nach wie vor mit Hochachtung über das spricht, was er geleistet hat."

Rudi Völler (Geschäftsführer Sport Bayer Leverkusen): "Egidius Braun hat mich immer beeindruckt, schon als ich 1985 erstmals mit ihm gemeinsam während einer Länderspielreise ein Waisenhaus in Mexiko besuchte. Damals war es die Mexiko-Hilfe, heute ist es die Egidius-Braun-Stiftung - sein Lebenswerk - in der ich seit vielen Jahren als Kuratoriumsmitglied tätig bin. Dadurch hatten wir ein sehr enges Verhältnis. Egidius Braun wird als Person und aufgrund seiner gesellschaftlichen Leistungen unvergessen bleiben. Seinen Hinterbliebenen gilt mein tiefes Mitgefühl."

Ralph-Uwe Schaffert (DFB-Vizepräsident, designierter Vorsitzende des Vorstandes der DFB-Stiftung Egidius Braun): "Egidius Braun hat sich allergrößte Verdienste um den Fußballsport in Deutschland und Europa erworben. Dabei war er nie ein abgehobener Funktionär, sondern stets den Menschen zugewandt. Wir verneigen uns in tiefster Dankbarkeit und mit dem größten Respekt vor Egidius Braun und seinem Lebenswerk. Es ist unser Auftrag und unsere Verpflichtung, sein Vermächtnis in unserer Stiftung weiterzuleben - Fußball war, ist und bleibt mehr als ein 1:0!"

Stephan Grunwald (DFB-Schatzmeister): "Als DFB-Schatzmeister verantwortete Egidius Braun insgesamt 15 Jahre die Finanzen unseres Verbandes und hat in dieser Tätigkeit Maßstäbe für verantwortungsvolles Wirtschaften aber auch verantwortliches Verbandshandelns gesetzt, die immer noch die Grundlage unseres Agierens sind."

Aleksander Ceferin (UEFA-Präsident): "Der Fußball hat eine große Persönlichkeit verloren, und die europäische Fußballfamilie trauert um einen besonderen Menschen. Egidius Braun war ein unermüdlicher Kämpfer im Dienste des Fußballs, aber auch der Menschen, vor allem der Kinder und Jugendlichen. Wir sind außerordentlich dankbar und haben höchste Wertschätzung für sein außergewöhnliches und langjähriges verdienstvolles Wirken zur Förderung, zum Schutz und zur Entwicklung des europäischen Fußballs. Wir werden Egidius Braun schmerzlich vermissen."

Nancy Faeser (Bundesinnenministerin): "Wir trauern um Egidius Braun, eine herausragende Persönlichkeit des Fußballs und einen großen Sportsmann. Egidius Braun hat - so hat es der damalige Bundespräsident Johannes Rau vor 20 Jahren über ihn gesagt - immer versucht, dem Fußball seine Menschlichkeit zu erhalten, auch dann noch, als der Fußball zum Millionengeschäft wurde. Den Amateurfußball hat er geliebt und gestärkt. Egidius Braun stand für das Ehrenamt und für die Integrationskraft des Sports. Nicht nur an der Spitze des DFB, sondern auch mit seinem Engagement für Kinder in Not hat er Maßstäbe gesetzt. Egidius Braun hat wie kein Zweiter die wahren Werte des Sports verkörpert. Seine Leistungen und sein Einsatz werden uns in Erinnerung bleiben."

Zum Thema: DFB-Ehrenpräsident mit 97 Jahren verstorben - Trauer um Egidius Braun

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