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Dudar kann die Intensivstation verlassen

Schweiz: Basel holt noch ein 2:2 bei den Young Boys

Dudar kann die Intensivstation verlassen

Schockmoment: Berns Emiliano Dudar wird nach einem Zusammenprall mit einem Teamkollegen abtransportiert.

Schockmoment: Berns Emiliano Dudar wird nach einem Zusammenprall mit einem Teamkollegen abtransportiert. imago

Alles war hervorragend für die gastgebenden Berner losgegangen, die nach der starken Vorsaison inzwischen in einer kleinen Krise stecken und in den unteren Regionen der Tabelle herumdümpeln. Gegen Meister Basel sollte die Wende her, mit Jemals frühem Führungstor nach einer Ecke war die Richtung vorgegeben. Als dann der gebürtige Baseler und Ex-Gladbacher David Degen, Bruder des Stuttgarters Philipp, nach einem Traumpass erhöhte (22.), schien alles auf einen wunderbaren Nachmittag in Bern hinauszulaufen. Dann kam die 38. Minute: Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Mitspieler Affolter blieb Young-Boys-Innenverteidiger Emiliano Dudar minutenlang reglos am Boden liegen. Eine lange Behandlungspause folgte - und die Nachricht, dass der Argentinier offenbar seine Zunge verschluckt habe. Der Schiedsrichter pfiff daraufhin erst einmal - sieben Minuten früher als regulär - zur Pause.

Bern verliert nach dem Schock den Faden

Dudar wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, ein Spielabbruch immer wahrscheinlicher. Erst als die Meldung die Runde machte, dass Dudar ansprechbar sei, entschied man sich dazu, das Match fortzusetzen, und zwar zunächst mit acht Minuten Nachspielzeit für den ersten Durchgang, dann - nur durch einen Seitenwechsel getrennt - regulär mit der zweiten Hälfte. Der Freistoßtreffer zum 1:2 von Alex Frei fiel damit noch in die ersten 45 Minuten (39.), der Schock bei den Bernern saß sichtlich tief. Die Schützlinge von Trainer Thorsten Fink hingegen erhöhten den Druck und erarbeiteten sich folglich den Ausgleich durch Chipperfield (74.), der erst Sekunden zuvor eingewechselt worden war. Trotz mehrerer Großchancen in der Schlussphase blieb es letztlich beim Remis, das beiden Seiten in der Tabelle nicht entscheidend weiterhilft.

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Spielersteckbrief Dudar
Dudar

Dudar Emiliano

Dudar verlässt die Intensivstation

Das Sportliche rückte angesichts des dramatischen Unfalls allerdings klar in den Hintergrund. Dudar wurde zunächst ins künstliche Koma versetzt. Damit wollten die Ärzte ein mögliches Anschwellen des Gehirns vermeiden und lebenswichtige Körperfunktionen besser unter Kontrolle bekommen. Am Montag meldete der Europa-League-Gegner des VfB Stuttgart, dass die Aufwachphase eingeleitet worden ist. Dudar habe eine schwere Gehirnerschütterung und einen Nasenbeinbruch erlitten, sein Zustand sei aber stabil. Am dienstag hieß es dann, er habe die Intensivstation des Berner Inselspitals verlassen, die Aufweckphase sei komplikationslos verlaufen. Es gehe dem Verteidiger den Umständen entsprechend gut, er brauche nun vor allem viel Ruhe. Wie lange er ausfallen wird, ist offen.