BVB-Coach Jürgen Klopp baute seine Startelf im Vergleich zum 2:2 in Sinsheim auf vier Positionen um: Im Tor begann wieder Weidenfeller statt Langerak. In der Abwehrkette kamen Großkreutz und Sokratis statt Piszczek und Friedrich zum Einsatz. Zudem begann in der Offensive Mkhitaryan für Aubameyang.
Sein Gegenüber Jos Luhukay nahm nach dem 3:2 gegen Werder Bremen drei Wechsel vor, zwei davon zwangsweise. Weil Kraft sich im Training am Donnerstag das Knie verdreht hatte, kam der 18-jährige Gersbeck zu seinem Bundesliga-Debüt. Brooks fehlte mit Grippe. Zudem verzichtete Luhukay zunächst auf Ronny. Kobiashvili, der in der Innenverteidigung agierte, und Allagui kamen neu ins Team.
Der BVB suchte vom Start weg den Weg nach vorne. Berlin agierte zunächst abwartend und versuchte das Dortmunder Angriffsspiel durch frühes Stören und laufintensives Verschieben einzudämmen. Doch schon früh geriet diese Taktik aus den Fugen, als Kehl Reus über die verwaiste linke Seite steilschickte und der Nationalspieler den zu spät aus dem Tor geeilten Gersbeck mit einem Schuss aus spitzem Winkel überwand (7.).
Der 17. Spieltag
Doch die Hertha kam in der Folge besser ins Spiel und profitierte dabei von sich immer wieder einschleichenden Abwehrfehlern der Borussia. Ramos scheiterte in der 12. Minute noch freistehend an Weidenfeller. Auf der Gegenseite parierte Gersbeck einen Kopfball von Sokratis (17.). Bei seinem zweiten Versuch vor dem BVB-Torhüter machte es Ramos dann in der 23. Mitte besser: Allagui schaltete nach Ballverlust der Dortmunder schnell um und bediente von der rechten Seite den Kolumbianer, der aus kurzer Distanz direkt einschoss.
Der Treffer gab den Hauptstädter weiteres Selbstvertrauen, die Dortmund nun teilweise bereits am eigenen Strafraum in Bedrängnis brachten. In einer abwechslungsreichen ersten Hälfte, in der beide Mannschaften die Offensive suchten, war es kurz vor der Pause dann ein schwerer Fauxpas von Innenverteidiger Sarr, der der Hertha die Führung bescherte. Der 18-Jährige verstolperte den Ball im Duell mit Allagui, der anschließend auch noch Weidenfeller düpierte und den 2:1-Halbzeitstand für die Berliner markierte (45.).
Gersbeck rettet gegen Hofmann
Lob für den Torschützen: Fabian Lustenberger (li.) und Adrian Ramos. picture alliance
Nach der Pause brachte Klopp Piszczek für Sarr, Großkreutz rückte in die Innenverteidigung. In der Anfangsviertelstunde zeigten sich die Dortmunder weiter um Offensive bemüht, bissen sich jedoch an den diszipliniert, einsatzfreudig und taktisch clever agierenden Berliner zunächst die Zähne aus.
So dauerte es bis in die 66. Minute, ehe der eingewechselte Hofmann die erste gute Torchance für den BVB im zweiten Durchgang hatte. Doch der wuchtige Schuss des Offensivspielers wurde von Gersbeck gekonnt abgewehrt. In der Folge nahm der Druck der Borussia zu, Berliner Angriffsaktionen blieben in der zweiten Hälfte absolute Mangelware. Allerdings schaffte es die Hertha trotz des wachsenden Druckes, im defensiven Zentrum weiterhin so engmaschig und konsequent zu verteidigen, dass keine hochkarätigen Tormöglichkeiten für Dortmund zustande kamen.
Am Ende versuchten es die Westfalen folgerichtig mit langen Bällen und wären in der 90. Minute durch Großkreutz, der per Kopf verzog, beinahe zum Ausgleich gekommen. Doch am Ende überstand das Berliner Abwehrbollwerk auch sieben Minuten Nachspielzeit, die zustande kam, weil Allagui in der zunächst angezeigten Zeit von vier Minuten hatte behandelt werden müssen und obendrein auch noch auf das Spielfeld geworfene Gegenstände aus der Berliner Kurve für eine kurze Unterbrechung gesorgt hatten.
Nach der Winterpause geht es für den BVB am Samstag (25.01., 15.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den FC Augsburg weiter, die Hertha gastiert am gleichen Tag (18.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt.