DFB-Coach Stefan Kuntz gab zwei Debütanten eine Bewährungschance: Nach der makellosen EM-Qualifikation und dem 4:1-Sieg zum Abschluss in Österreich berief er Lauterns Keeper Pollersbeck und Wolfsburgs Seguin in die Startelf, beide gaben ihre U-21-Premiere.
Im Gegensatz zu Deutschland hat die türkische Auswahl, trainiert von Abdullah Ercan, die Endrunde in Polen deutlich verpasst.
Kahveci fliegt nach nur 20 Minuten
Trotzdem hatte die deutsche Mannschaft zu Beginn Schwierigkeiten an der Alten Försterei. Die erste Großchance bot sich den Gästen, als Weiser Caglayan einlud, dieser aber das Tor verfehlte (7.). Die Türkei stand kompakt, arbeitete gut gegen den Ball und ließ zunächst nichts zu. Der DFB-Nachwuchs hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, spielte aber zu träge. Dann brachte der Gegner Kuntz' Mannschaft auf die Siegerstraße: Kahveci fasste Arnold nach einem Zweikampf an den Hals, Schiedsrichter Amaury Delerue wertete dies als Tätlichkeit und zeigte ihm Rot (20.).
Von nun an war die Partie eine völlig andere. In Überzahl ergaben sich Räume - und Deutschland wusste diese zu nutzen. Gerade Werner gefiel nun auf dem linken Flügel. Selke (26.) und Werner (28.) hatten die ersten Großchancen, die bereits die Führung hätten bedeuten müssen. Dann aber schlug Toljan zu: Nach Sané-Flanke nahm er den Ball am zweiten Pfosten volley - und überwand Keeper Akkan mit dem Innenrist (38.). 1:0, der Pausenstand!
Nach Werners Chancen wird Deutschland nachlässig
Nach dem Seitenwechsel hatte Werner binnen kürzester Zeit gleich zwei Möglichkeiten - zunächst per Kopf nach einer Ecke (48.), dann aus halblinker Position mit seinem schwächeren linken Fuß (48.). Mit der Führung im Rücken lehnte sich Deutschland nun etwas zurück - und die Türkei kam selbst in Unterzahl zu zwei hochkarätigen Gelegenheiten: Kanatsizkus traf den Pfosten (59.), Yazici scheiterte alleine vor Pollersbeck an ebendiesem (67.).
Dann aber besann sich Kuntz' Team wieder und kam gegen nachlassende Türken zu guten Chancen, bei denen sich Schlussmann Akkan immer wieder auszeichnen konnte. Sané (68.), Philipp (78.) und Öztunali (89.) ließen die aussichtsreichsten Möglichkeiten liegen. Trotzdem reichte es zum 13. Sieg in Serie - und zum fünften Sieg unter Kuntz. Damit hat der DFB-Coach im letzten Heimspiel dieses Jahres dem früheren Nachwuchstrainer Dieter Eilts den Startrekord entrissen.
Am Dienstag (18.30 Uhr) beschließt die U 21 das Jahr mit einem zweiten Testspiel bei EM-Gastgeber Polen.