Bundestrainer Joachim Löw veränderte seine Startformation im Vergleich zum 3:2-Testspielsieg gegen Brasilien auf drei Positionen: Höwedes, Özil und Klose ersetzten Träsch, Götze und den verletzten Gomez.
Sein Gegenüber Dietmar Constantini setzte in seiner Anfangself auf insgesamt sieben Bundesliga-Legionäre: Fuchs, Pogatetz, Baumgartlinger , Alaba, Royer, Harnik und Arnautovic bildeten das Gerüst der Österreicher.
Das deutsche Team setzte vom Start weg mit guten Mittelfeld-Stafetten erste Akzente, die erste Möglichkeit aber hatte Österreich, als Hummels Dags Zuspiel auf Harnik im letzten Moment verhinderte (6.).
Zwei Minuten später lag der Gruppenerste in Führung: Schweinsteiger flankte von rechts, die Kopfballabwehr von Pogatetz geriet zu kurz. Özil nahm die Kugel an der Strafraumgrenze volley, Klose war noch ganz leicht dran und das Leder landete im linken unteren Eck.
Die Constantini-Schützlinge standen auf verlorenem Posten, weil auch in der Folge unter gewaltigem Druck. Groß war der Respekt vor Schweinsteiger und Co., die früh pressten und immer wieder frühe Ballverluste des Kontrahenten erzwangen. Özil führte glänzend Regie und initiierte immer wieder flüssige Kombinationen der Nationalelf.
Özil war es auch, der das 2:0 einleitete und zugleich abschloss: Der Madrilene trat im Mittelfeld an, Klose spielte glücklich Doppelpass mit dem 22-Jährigen, der frei vor Gratzei den Keeper cool umkurvte und das Leder ins leere Tor schob (23.).
Der Moment vor dem 2:0: Mesut Özil umkurvt Österreichs Keeper Christian Gratzei und schiebt dann locker ein. Getty Images
Die Spielfreude der in allen Belangen überlegenen Gastgeber fand auch weiterhin seine Fortsetzung. Die Abwehr des Teams aus der Alpenrepublik schwamm weiter bedenklich - erneut mit Folgen: Badstuber schaltete sich halblinks mit in den Angriff ein. Sein Zusammenspiel mit Podolski brachte den Kölner in Position, der nicht lange fackelte und aus acht Metern halblinker Position ins kurze Eck einnetzte (28.).
Danach schaltete der WM-Dritte einen Gang zurück, was Österreich etwas mehr Spielanteile verschaffte und den Anschlusstreffer ermöglichte: Nach Fuchs' Flankenwechsel kam Klein rechts an den Ball. Der Austria-Verteidiger flankte seinerseits in die Mitte, wo sich Arnautovic im Rücken Badstubers löste und ins linke Eck einnickte (45.).
EM-Qualifikation
Mit Boateng für den an leichten Adduktorenproblemen laborierenden Höwedes begannen die Hausherren Durchgang zwei und erwischten zunächst einen Start nach Maß: Nach einem Befreiungsschlag verlängerte Müller per Kopf in den Lauf von Özil, der den Ball gegen Fuchs behauptete und halblinks im Strafraum abzog. Fuchs fälschte leicht ab, das Leder landete im kurzen Eck - 4:1 (47.)!
Treffer Nummer vier war aber dann Gift für die Konzentration, die bei der DFB-Elf vorübergehend nachließ. Und dem Gegner das schnelle 2:4 ermöglichte, als Harnik nach Arnautovics cleverem Zuspiel frei vor Neuer trocken abschloss (51.).
Harnik verzog nur zwei Minuten später aus halbrechter Position. Die Ordnung und der Glanz wie auch das Tempo im deutschen Spiel ging etwas verloren, die Partie wurde offener, auch wenn in der Folge einzig die Löw-Schützlinge Chancen hatten (Podolski, 54., Klose, 57., Boateng, 62., Özil, 66.).
Im weiteren Verlauf taten sich die Rivalen zunächst nicht mehr sonderlich weh. Die Gäste versuchten, gegen eine im zweiten Anschnitt nicht immer sattelfeste DFB-Abwehr den Anschluss herzustellen, aber es mangelte an der letzten Konsequenz (Harnik, 80.).
Die Joker kommen - und treffen
Wie schon gegen Brasilien traf dann wieder der für Podolski eingewechselte Schürrle: Dabei zeigte Müller, wie es auch in der zweiten Hälfte öfter hätte gehen können: Nach dem schnellen Antritt des Bayern-Akteurs spielte der WM-Torschützenkönig Doppelpass mit Klose. Die Gästeabwehr bekam den Ball nicht weg, der Schürrle vor die Füße fiel. Aus neun Metern netzte der Joker links unten ein (84.).
Dann kam Götze für Kroos und durfte sich wenig später ebenfalls als Torschütze feiern lassen: Wieder Müller flankte diagonal in den Strafraum, wo der Dortmunder Youngster die Kugel mit dem rechten Außenrist volley ins rechte Eck streichelte - ein Zaubertor zum 6:2-Endstand (89.).
Am kommenden Dienstag (6. September) trifft die deutsche Elf in einem Testspiel in Danzig auf Polen. Österreich empfängt in Wien die Türkei zum EM-Qualifikationsspiel.