Die Enttäuschung war groß, als Lotto-Soudal die vom 26. bis 29. August stattfindende Deutschland-Tour nicht mit in die Saisonplanungen aufnahm. Denn bereits in den vergangenen beiden Jahren hatte Degenkolb die Heim-Fernfahrt verpasst. Der 32-Jährige begab sich deshalb auf die Suche nach Lösungen und wurde dabei auch beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) vorstellig.
Auch Rutsch dabei: "Das ist rundum gelungen"
"Ich hab nun den BDR gefragt, ob wir nicht mit einer deutschen Nationalmannschaft an den Start gehen können", sagte Degenkolb am Rande der 12. Etappe der Tour de France im Interview mit der ARD. Und der Klassikerjäger konnte "gute Neuigkeiten" übermitteln: "Alles ist so durchgegangen", berichtete er.
Nach Aussage Degenkolbs werden auch noch "ein paar andere WorldTour-Fahrer" im Nationaltrikot zu sehen sein. Bestätigt ist bisher nur Jonas Rutsch vom Team EF Education-Nippo. "Ich denke, das ist eine ganz interessante Sache. Ich bin Befürworter, das ist rundum gelungen", sagte Rutsch. Der 23-Jährige hätte auch keine Probleme, für einen Kapitän Degenkolb in die Pedale zu treten. "John und ich verstehen uns auch neben dem Rad gut und trainieren häufig zusammen." Auch Nachwuchsfahrer sollen sich in dem Nationalteam vor heimischem Publikum zeigen können.
Die Deutschland-Tour führt vom 26. bis 29. August von Stralsund Richtung Süden und endet in Nürnberg. Besonders auf das Finale freut sich Degenkolb, wuchs er doch in Weißenburg südlich der Frankenmetropole auf. "Ich habe tolle Erinnerungen an meine Jugendzeit in Mittelfranken", sagte er. Und auch an Nürnberg selbst hat er gute Erinnerungen, gewann er doch auf dem Altstadtring im Jahr 2015 die letzte Etappe der Bayern-Rundfahrt