Die TuS Dassendorf hatte sich das DFB-Pokal-Ticket durch einen 2:1-Erfolg gegen Eintracht Norderstedt im Hamburger Landespokal-Finale gesichert. Dettmann, der das zwischenzeitliche 1:1 erzielt hatte, stand in der Startformation, Siegtorschütze Kurczynski saß dagegen auf der Bank. Stattdessen vertraute Trainer Jean Pierre Richter auf Angreifer Maggio, der über die Erfahrung von vier Bundesliga- und einem Serie-A-Spiel verfügt.
Dynamo-Coach Christian Fiel warf nach dem Liga-Fehlstart (zwei Niederlagen, Platz 18) die Rotationsmaschine an. Gegenüber der 2:4-Pleite beim Karlsruher SC nahm der Ex-Profi fünf Veränderungen vor: Ballas, Löwe, Kreuzer, Klingenburg und Koné ersetzten Ehlers, Möschl, Ebert, Taferner und Atik (alle Bank).
"Heimspiel" für Dresden
Für Dresden war die Partie, die nicht in Dassendorf, sondern in Zwickau ausgetragen wurde, wie ein Heimspiel. Etliche Fans hatten die gut 115 Kilometer lange Fahrt auf sich genommen, um die SGD zu supporten. Der Zweitligist hatte dann auch von Anfang an mehr Ballbesitz als der Oberligist. Allerdings wusste die Fiel-Elf damit nicht wirklich etwas anzufangen, da sich die Richter-Elf defensiv gut gestaffelt und mit guter Raumaufteilung präsentierte. Bis auf einen Horvath-Schuss, den TuS-Keeper Gruhne locker aufnahm (5.), brannte bei den Norddeutschen nichts an.
Stattdessen kam der Underdog plötzlich auf und wurde immer mutiger. Angefangen mit einer guten Zweikampfpräsenz, hatte der Oberligist aus Konterangriffen heraus eine klasse Doppelchance, jeweils über die linke Angriffsseite: Erst musste SGD-Keeper Broll in höchster Not gegen Möller klären (22.), dann blockte Ballas einen Nägele-Schuss kurz vor seinem Torwart (23.). Vom Favoriten aus Sachsen kam in dieser Zeit lediglich ein harmloser 30-Meter-Schuss von Ballas (31.).
DFB-Pokal, 1. Runde
Nach Doppelchance Dassendorf: Löwe beruhigt Dynamo
Es blieb eine unangenehme Geduldsprobe für Dynamo Dresden, das kurz vor dem Seitenwechsel aber doch noch (glücklich) in Führung ging. Burnic steckte den Ball zu Löwe links im Strafraum durch, wo der Außenverteidiger entschlossen ins rechte Eck abschloss (37.). Der Treffer des 30-Jährigen war gleichbedeutend mit dem Pausenstand.
Ohne personelle Veränderungen startete der zweite Durchgang, in welchem die Frage zu beantworten war, ob der Zweitligist mit der Führung im Rücken für eine schnelle Vorentscheidung hätte sorgen können. Mit ein wenig mehr Glück hätte Koné in der 53. Minute einen Elfmeterpfiff bekommen, nachdem er in einem Zweikampf mit Aust (inklusive leichter Berührung) zu Boden gegangen war. Doch auch Dassendorf hatte die Begegnung längst noch nicht abgehakt: Der Oberligist war mit einer guten Abschlusschance Maggios aus der Kabine gekommen (49.).
Dassendorf gehen die Kräfte aus
Nach einer Stunde Spielzeit brachte TuS-Coach Richter seinen Sturm-Oldie von Walsleben-Schied (178 Zweitliga-Spiele, 37 Tore), der für mehr Torgefahr vor dem SGD-Kasten sorgen sollte. Doch bis auf einen zu zentralen Maggio-Schuss passierte nicht sonderlich viel (68.). Vielmehr verpasste es Dynamo in einer Phase des Spiels, in der beim Underdog langsam die Kräfte schwanden, vorzeitig für Ruhe zu sorgen: Hovarths Versuch, Keeper Gruhne zu umkurven (70.), misslang ebenso wie Löwes Direktabnahme aus 14 Metern, die knapp am Pfosten vorbeistrich (72.).
Dresdens Chancen-Doppelpack sollte letztlich dennoch der Anfang vom Ende für die TuS Dassendorf sein. Denn nur wenige Momente später stellte erst Burnic mit einem verdeckten Schuss aus dem Zentrum auf 2:0 (75.), ehe der eingewechselte Röser nach einem Pfostenschuss (76.) im zweiten Anlauf den Endstand zum 3:0 herstellte (77.). An beiden Treffern war der ebenfalls eingewechselte Atik als Initiator beteiligt gewesen.
Dassendorf trifft in der Oberliga am Freitag auf Union Tornesch (19 Uhr). Dynamo Dresden empfängt am Sonntag in der 2. Liga den 1. FC Heidenheim (13.30 Uhr).