Darmstadts Coach Dirk Schuster beließ es nach dem bitteren 0:2 in Stuttgart, als sein Team reihenweise gute Gelegenheiten liegen gelassen hatte , bei den selben elf Akteuren. Das bedeutete auch, dass Neuzugang und Ex-Hamburger Rajkovic ("Es ist sehr schwer, in die erste Elf zu kommen") wieder auf der Bank seinen Platz einnahm.
HSV-Trainer Bruno Labbadia musste nach dem 1:2 gegen Hannover dagegen zwangsbedingt einmal wechseln: Sakai ersetzte Diekmeier (Bänderriss im linken Sprunggelenk), der mit einem kicker-Notenschnitt von 3,36 zu den drei notenbesten Stammspielern der Hanseaten gehört. Der Bundesliga-Dino ging also etwas gebeutelt ins Duell mit dem SV98, denn neben Diekmeier fehlten auch Ekdal (Sehnenriss), Hunt (Rückstand nach Faserriss) und Kacar (Trainingsrückstand).
Rausch zielt zu genau
Dafür vertraute Labbadia erneut auf seine bullige Doppelspitze mit Schipplock und Lasogga. Letzterer konnte sich direkt auch mit einem zu überstürzten Abschluss erstmals anmelden (1.), ehe die Lilien plötzlich frech aufspielten und eine Druckphase generierten: Linksfuß Rausch feuerte einen Freistoß aus 24 Metern Entfernung an die Querlatte (5.), dann verpasste der im Fünfmeterraum heranrauschende Wagner den Abschluss aufs Tor (7.) und Niemeyer setzte einen Kopfball drüber (9.).
Lasogga ist vom Punkte zur Stelle
Wenig Räume standen für Nicolai Müller & Co. (hier gegen Junior Diaz) zur Verfügung. Getty Images
Aus dieser Phase kam der HSV dann wiederum stärker hervor, gewann die Oberhand und zettelte selbst Torannäherungen an. Die beste davon verzeichnete Diaz, dessen wuchtiger Distanzknaller von Gondorf abgefälscht und von Mathenia stark zur Seite pariert wurde (21.). Es folgte die nicht unverdiente 1:0-Führung der Gäste: Niemeyer agierte zu überstürzt von hinten gegen Gregoritsch und traf diesen auf der Strafraumlinie klar am Fuß. Den fälligen Elfmeter verwandelte Lasogga sicher ins linke obere Eck, verlud dabei auch Torhüter Mathenia (29.).
Adler fährt den Arm aus
Die Hessen wirkten in der Folge etwas betroffen, überließen den nun sicher passenden Hamburgern zu weiten Teilen das Feld. Doch einen Abschluss hatte die Schuster-Elf trotzdem noch vor der Pause in petto: Wagner verarbeitete einen weiten Einwurf gut am Fünfmeterraum und legte clever ab für Niemeyer. Dessen Direktversuch wurde allerdings vom glänzend reagierenden Adler pariert (43.).
Der 12. Spieltag
Heller schleicht sich davon
Mit Wiederbeginn zeichnete sich direkt dasselbe Bild wie zu Beginn der ersten 45 Minuten: Der Bundesliga-Dino verschlief ein wenig die ersten Minuten und leistete sich obendrein einen kapitalen Aussetzer in der Defensive. Wagner und Gondorf setzten sich zunächst über die linke Seite durch, ehe Letzterer mit seiner präzisen Flanke im Zentrum den komplett freistehenden Heller fand. Der Angreifer, der von Ostrzolek und Gregoritsch aus den Augen verloren worden war, nickte eiskalt zum 1:1 ein (47.).
Hektisches Spiel
Das Tor und die hereinbrechende, lautstarke Unterstützung der Fans verlieh den Hessen sichtbar Selbstvertrauen, unter anderem schloss Gondorf mutig ab (49.). Dann verpasste der im Fünfmeterraum grätschende Sulu den Ball von der linken Seite nur hauchzart (59.). In diesen Minuten (drei Gelbe Karten) kam vor allem das hektischer und härter werdende Spiel den Lilien zu Gute, die sich mit ihrer Kämpfermentalität gerne in jeden Zweikampf warfen.
Mathenia ist noch einmal zur Stelle
Der Bundesliga-Dino tat sich derweil lange Zeit schwer, Ruhe ins Spiel zu bringen - geschweige denn, selbst für Gefahr zu sorgen. Erst in der 68. Minute näherte sich Lasogga mit einem Kopfball erstmals im zweiten Durchgang dem Tor von Mathenia an. Nach langen wie zähen Minuten - inklusive reichlich Mittelfeldgeplänkel - war es dann Müller, der mit einem ordentlichen Schuss an Torhüter Mathenia scheiterte (82.). Viel mehr passierte aber nicht mehr.
Kurios: Die Nachspielzeit brach bereits an, da erlaubte Referee Wolfgang Stark noch drei Wechsel - darunter der Ex-Hamburger Rajkovic -, um dann doch gefühlt einen Sekunde später abzupfeifen.
Nach der Länderspielpause gastiert Darmstadt am Sonntag, den 22. November (17.30 Uhr), in Ingolstadt. Der HSV empfängt schon zwei Tage vorher am Freitag (20.30 Uhr) Borussia Dortmund.