Darmstadts Interimstrainer Ramon Berndroth schickte dieselbe Elf wie beim 0:1 in Freiburg ins Rennen.
Auf der Gegenseite wollte Bayerns Coach Carlo Ancelotti nach dem 5:0 gegen den VfL Wolfsburg mit Hummels, Xabi Alonso und Douglas Costa, die für Juan Bernat, Ribery und Robben kamen, drei Neue bringen, musste dann aber kurzerhand einen weiteren Wechsel vornehmen, weil Lahm aufgrund von muskulären Problemen passen musste. Für ihn rückte Rafinha auf die rechte Seite der Viererkette.
Die Lilien legten einen frechen Start hin und wollten die Bayern anfangs übertölpeln. Das wäre dem SVD dann auch beinahe gelungen, doch Thiago warf sich nach wenigen Sekunden beherzt in einen gefährlichen Torschuss von Sirigu und verhinderte so den frühen Rückstand.
Bundesliga, 15. Spieltag
Insgesamt war es ein eher verschlafener Start der Bayern, die zwar sehr schnell zu klaren Feldvorteilen kamen und sich weit mehr als 70 Prozent Ballbesitz erspielten. Das Problem dabei war, dass sich die Münchner immer wieder im Klein-Klein verfingen und die engmaschigen Abwehrketten der Darmstädter so nicht wirklich forderten.
Der FCB kam im gesamten ersten Durchgang nicht zu einer einzigen hundertprozentigen Torchance. Lediglich in der 40. Minute kam Aufregung auf, als Vrancic im Sechzehner Hummels aus dem Tritt brachte - der Deutsch-Bosnier touchierte Hummels sowohl am Fuß und gab diesem zudem noch einen leichten Schubser mit. Die großen Fragen dabei waren: Normaler Zweikampf oder Foul? Strafstoß oder nicht? Schiedsrichter Bastian Dankert entschied sich, die Pfeife nach dieser kniffligen Szene stumm zu lassen. Weil auf der Gegenseite auch die engagierten und lauffreudigen Lilien offensiv praktisch gar nicht stattfanden, ging es konsequenterweise torlos in die Kabinen.
Darmstadt hält die Bayern lange mit Grundtugenden in Schach
Den Ball im Blick: Bayerns David Alaba und Sandro Sirigu (re.). picture alliance
Und auch nach Wiederanpfiff änderte sich am Spielgeschehen grundsätzlich nichts. Die Bayern hatten mehr Ballbesitz, agierten aber irgendwie schläfrig und waren immer wieder unkonzentriert. Auf der anderen Seite warfen die Lilien einfache Grundtugenden des Fußballs - Laufbereitschaft und Leidenschaft - in die Waagschale und hielten so die Partie völlig offen. Durch Vrancic, der einen Freistoß nur haarscharf am rechten Pfosten vorbeisetzte, hatten die 98er sogar die dicke Chance zur Führung (58.).
Ancelotti reagierte auf die durchwachsene Leistung und brachte Ribery für Vidal, der schon deutlich bessere Spiele gemacht hatte (69.). Und kurz darauf rappelte es im Karton, allerdings hatte der Franzose damit nichts zu tun. Bei einem indirekten Freistoß hatte Douglas Costa zu viel Platz und nutzte diesen, um den Ball wunderbar aus knapp 25 Metern direkt unter die Latte zu schweißen - eine Einzelaktion machte also den Unterschied aus (71.).
Darmstadt steckte nach dem Rückstand nicht auf, wehrte sich weiter standhaft und roch sogar noch einmal am Ausgleich: Nachdem Neuer einen stark getretenen 18-Meter-Freistoß von Gondorf nur hatte prallen lassen, köpfte der nachsetzende Niemeyer aber unkontrolliert direkt in die Arme des Nationaltorhüters und ließ so die dicke Gelegenheit liegen (77.). So blieb es schließlich beim knappen Erfolg der Bayern, die ihren fünften Pflichtspielsieg in Folge einfuhren und obendrein weiterhin gegen Darmstadt ungeschlagen blieben (6/1/0).
Bevor es in die Winterpause geht, müssen beide Mannschaften noch einmal am Mittwoch ran: Darmstadt steht dabei das Gastspiel bei Hertha BSC bevor, während der FC Bayern zur gleichen Zeit RB Leipzig zum Gipfeltreffen empfängt - Anpfiff ist jeweils um 20 Uhr.