Bochums Cheftrainer Thomas Letsch tauschte nach der 0:3-Niederlage in Dortmund zweimal und brachte Förster sowie Antwi-Adjej für Stafylidis und Osei-Tutu, die sich beide auf der Bank wiederfanden.
Zwei Wechsel gab es auch bei den Gästen, allerdings waren die notgedrungen, da im Vergleich zum 3:1 gegen den VfB Stuttgart sowohl Jantschke (Pferdekuss) als auch Ersatztorhüter Sippel, der eigentlich den rekonvaleszenten Sommer (Sprunggelenk) vertreten sollte, ausfielen. Gerade mit Blick auf die Torhüterproblematik sprach Gladbachs Coach Daniel Farke von einer "Hausnummer", an der aber nicht zu rütteln war. So kam der 20-jährige Olschowsky zu seinem Bundesliga-Debüt, während der erfahrene Elvedi davor für Stabilität sorgen sollte.
Beide sollten schon bald entscheidende Rollen spielen, doch zuvor sei zu erwähnen, dass es diesmal nicht wie beim letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften zu einem Eklat kam. Im März war die Partie nach einem Becherwurf auf den Schiedsrichter-Assistenten Christian Gittelmann abgebrochen und später mit 2:0 für Gladbach gewertet worden.
Bundesliga - 14. Spieltag
Olschowskys bitteres Profi-Debüt
Diesmal lief es regulär ab - und zur vollsten Zufriedenheit der Bochumer Fans: Der VfL erwischte einen Sahnestart und überraschte nicht nur die eigenen Anhänger mit einer koketten Spielweise. Bochum attackierte sehr hoch, machte die Räume sehr eng und der Fohlenelf das Leben enorm schwer - und belohnte sich rasch, allerdings halfen die Gäste tatkräftig mit.
Beim 1:0 durch Antwi-Adjej mussten sich die Gladbacher noch keine Vorwürfe machen, immerhin war der Treffer das Resultat einer blitzsauberen Kombination über Philipp Hofmann, Zoller und eben Antwi-Adjej (7.).
Ganz anders war der Sachverhalt beim 2:0. Diesem ging nämlich zunächst ein suboptimaler Pass von Olschowsky auf Elvedi voraus, dem dann ein katastrophaler Rückpass des erfahrenen Schweizers (210 Bundesliga-Spiele) auf seinen Keeper folgte. Philipp Hofmann spekulierte auf einen Fehler, fing den Ball ab und schob kurz darauf ins leere Tor zum 2:0 ein (11.).
Bochum ändert Herangehensweise
Mit dem 2:0 im Rücken änderte der VfL recht bald seine Herangehensweise. Der Revier-Club zog sich tiefer zurück, verteidigte aber weiterhin kompakt wie schnörkellos und setzte darüber hinaus immer wieder Nadelstiche - vor allem der pfeilschnelle Antwi-Adjej erwies sich als steter Unruheherd (27., 40., 41.).
Was tun? Christoph Kramer und die Borussia taten sich in Bochum sehr schwer. IMAGO/Beautiful Sports
Ein weiterer Treffer war dem VfL in Hälfte eins allerdings nicht vergönnt, doch das war auch nicht nötig, da die Gladbacher trotz optischer Vorteile bis auf zwei Ausnahmen (Koné, 43.; Bensebaini, 45.+1) offensiv nichts zustande brachten. Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht wirklich. Die Fohlenelf zeigte sich zwar weiterhin bemüht, fand aber weiterhin keine Mittel gegen aufmerksame Bochumer, die in der 51. Minute sogar das 3:0 verpassten, als Ordets nach einem Freistoß an den Pfosten köpfte.
Es lief nach Plan für die Gastgeber, die sich dann aber selbst ein Ei ins Nest legten und tatkräftig beim Anschlusstreffer mithalfen. Stöger wollte Ordets' schwachen Ball direkt weiterleiten, schoss dabei aber den nachsetzenden Jonas Hofmann an. Thuram übernahm und setzte Plea in Szene, der sich bedankte und von links ins lange Eck vollstreckte - 1:2 (62.).
Bensebaini darf nicht jubeln
Weil Zoller kurz darauf haarscharf an Antwi-Adjeis flacher Hereingabe vorbeirutschte und es so verpasste, den alten Abstand wiederherzustellen, stieg die Spannung fortan minütlich. Das lag an den Gladbachern, die in der Folge mit viel Engagement auf den Ausgleich drückten, dabei aber nicht zu klaren Abschlüssen kamen - bis zur 84. Minute.
In dieser wurde Jonas Hofmann bei einer Ecke nicht entscheidend angegangen, sodass er nochmal flanken durfte und dabei Bensebaini fand. Der Algerier nickte zum vermeintlichen Ausgleich ein, doch der VAR kassierte den Treffer wegen einer Abseitsstellung von Hofmann wieder ein. Bei den Bochumern machte sich Erleichterung breit - und ein paar Minuten später große Freude über den dritten Heimsieg in Serie, den der VfL in einer rasanten Schlussphase clever über die Zeit brachte.
Das letzte Pflichtspiel des Jahres bestreiten die Bochumer dann am kommenden Samstag in Augsburg (15.30 Uhr). Die Fohlen empfangen bereits am Freitagabend den BVB (20.30 Uhr).