Bundesliga

Der FC Bayern und die Ü-30-Debütanten: Wie läuft's mit Dier?

Engländer erst der 16. Feldspieler in diesem Alterssegment

Bayerns Ü-30-Debütanten in drei Kategorien: Wie läuft's mit Dier?

In gehobenem Fußballeralter zum FC Bayern: Eric Dier, Luca Toni, Daley Blind (v. li.).

In gehobenem Fußballeralter zum FC Bayern: Eric Dier, Luca Toni, Daley Blind (v. li.). imago images (2), Getty Images

Dass für den FC Bayern München in der Bundesliga Feldspieler debütieren, die das 30. Lebensjahr bereits vollendet haben, gab es in sechs Jahrzehnten deutscher Profifußball noch gar nicht so oft. Bevor Neuzugang Eric Dier die namhafte Liste vielleicht schon am Sonntag gegen Bremen (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) ergänzt, genau genommen erst 15-mal.

Das bisherige gute Dutzend der routinierten Bayern-Einkäufe lässt sich dabei relativ gut in drei Kategorien einteilen.

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Es gab die absoluten Volltreffer, einer ist noch ganz aktuell: Diers Kumpel Harry Kane (30). Der Goalgetter ist der gewünschte Lewandowski-Ersatz und noch mehr, gefährdet bereits die ersten Rekorde des Polen. Der Engländer dürfte gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison Torschützenkönig werden - wie 2007/08 Luca Toni. Jürgen Klinsmann führte die Münchner 1995/96 mit überragenden 15 Toren immerhin auf Anhieb zum UEFA-Cup-Triumph.

Die Verpflichtung von Paulo Sergio aus Rom ging 1999 ebenfalls voll auf, der brasilianische Angreifer trug seinen Teil zum Champions-League-Titel 2001 bei. Auch der Stratege und heutige Leverkusen-Trainer Xabi Alonso war ein Glücksgriff, als er 2014 aus Madrid kam.

Ein Leistungsträger, der von einem amtierenden Champions-League-Finalisten kommt, muss aber nicht immer funktionieren, wie das Missverständnis Sadio Mané (kam aus Liverpool) in der Saison 2022/23 bewies. Der inzwischen wieder abgewanderte Senegalese muss sich ebenso als Fehlgriff bezeichnen lassen wie in der vergangenen Rückrunde Daley Blind, der in der Abwehr nicht die gewünschte Ergänzung darstellte.

Mit zwar mehr Spielzeit, ansonsten aber nicht viel besser, lief es in der Viererkette mit dem von der AC Mailand ausgeliehenen Rechtsverteidiger Massimo Oddo 2008/09, als der FCB am Ende nicht Meister wurde - und auch die Kaufoption bei Oddo nicht zog.

Die Kategorie sinnvolle Ergänzung oder temporäre Aushilfe ist wohl die, in der Dier vom Anforderungsprofil her vorgesehen ist. Wie es im Angriff in den vergangenen Jahren etwa mit Ivan Perisic oder Eric Maxim Choupo-Moting geklappt hat. Ballon-d'Or-Gewinner Jean-Pierre Papin hingegen kam Mitte der 1990er Jahre nicht wirklich über diese Funktion hinaus.

Im Mittelfeld gibt es in Branko Oblak (1977), Jan Wouters (1991) oder Anatoliy Tymoshchuk (2009) gleich mehrere Orientierungspunkte solider Zuverlässigkeit, die Dier auch in puncto vielseitiger Einsetzbarkeit bieten können sollte. Vielleicht macht er es auch wie Wolfgang Rausch 1977/78, auf den der FC Bayern vorübergehend in der Abwehrzentrale bauen konnte, ehe ihn dann mit Klaus Augenthaler ab Anfang der 80er Jahre eine Langzeitlösung ablöste.

nba

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