DEL

Ausblick auf die Schlussphase: Bremerhaven kann Sensation schaffen

Quartett statt Quintett im Abstiegskampf

Ausblick auf die Schlussphase: Bremerhaven kann Sensation schaffen

Glückwünsche zum 70. Geburtstag in Bremerhaven für Manager Alfred Prey. 

Glückwünsche zum 70. Geburtstag in Bremerhaven für Manager Alfred Prey.  IMAGO/kolbert-press

An der Tabellenspitze ist der Kampf zwischen dem Meister von 2021 und 2022, den Eisbären Berlin und dem Überraschungsteam der Saison, den Fischtown Pinguins noch längst nicht entschieden. Denn Verfolger Bremerhaven hat bei vier Punkten Rückstand alles in eigener Hand, da die Norddeutschen noch zwei Partien weniger absolviert haben. 

Ein Hauptrundentitel für das Team der zum Saisonende scheidenden langjährigen prägenden Figuren, Coach Thomas Popiesch und Manager Alfred Prey, wäre eine mittelgroße Sensation - und würde zudem das erste Mal seit zehn Jahren bedeuten, dass der Erste nach der Hauptrunde nicht München, Mannheim oder Berlin heißt. 

Besonderheit: Womöglich fällt die Entscheidung um Platz eins, die zugleich Playoff-Heimrecht bis ins Finale bedeutet, erst am finalen 52. Spieltag, wenn sich beide Teams in Berlin zum direkten Duell treffen. 

Geht den Wild Wings die Luft aus?

Hinter dem Führungsduo tobt der Kampf um die Plätze, wobei die Straubing Tigers, die sechs Punkte hinter Bremerhaven, aber auch sechs Punkte vor Meister München auf Platz vier rangieren, als einziges weiteres Team zumindest einen direkten Playoff-Platz als einer der Top-Sechs schon so gut wie sicher haben.  

Dem zweiten Überraschungsteam der Saison, den Schwenninger Wild Wings, droht derweil ein wenig die Luft auszugehen. Denn das Team vom Neckarursprung verlor sechs der letzten zehn Partien und droht nun im engen Rennen zwischen Platz vier und acht noch in die Playoff-Qualifikationsplätze ab Rang sieben zurückzufallen.

Mannheim im Aufwind, Krupp unter Druck

Hinter den gewohnt soliden Grizzlys Wolfsburg auf Platz sechs folgt eine kleine Armada von gestrauchelten Favoriten: Vizemeister ERC Ingolstadt, der 2022/23 noch mit Offensiveishockey begeistert hat, weist nach 47 Spieltagen mit nur 116 erzielten Treffern die zweitwenigsten nach Iserlohn (110) auf und hat als Neunter nur noch theoretisch Chancen auf Platz sechs. 

Die lange arg verletzungsgeplagten Adler Mannheim (8. Platz, 71 Punkte) sowie die chronisch inkonstanten Kölner Haie (7. Platz, 73 Punkte) hoffen noch, die nach dem Format "Best of Three" ausgetragene Quali-Runde zu vermeiden und sich direkt für das Playoff-Viertelfinale qualifizieren zu können. Die Formkurven zeigten dabei zuletzt in gegenläufige Richtungen: So gewannen die Kurpfälzer fünf der letzten sieben Spiele, die Rheinländer dagegen nur drei der letzten neun, sodass es längst eine Trainer-Diskussion um den einstigen Stanley-Cup-Sieger Uwe Krupp gibt. 

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Augsburg bangt - Iserlohns Manko Tordifferenz

Und dann ist da ja noch der Abstiegskampf, der an Spannung kaum zu überbieten ist, auch wenn der Fünfkampf im Keller durch ein Sechs-Punkte-Wochenende der zehntplatzierten Nürnberg Ice Tigers für die Schlussphase eher zu einem Vierkampf werden dürfte. 

Spätestens seit Anfang Februar, als der monatelange Letzte, die Iserlohn Roosters, Platz 14 wieder verließen, droht den Augsburger Panthern im schlimmsten Fall - wie schon im vergangenen Jahr - eine lange Zitterpartie um den Abstieg in die DEL2. Trotz herausragender Bilanz im Jahr 2024 sind aber auch die Sauerländer, selbst nach dem Sieg im direkten Duell am vergangenen Wochenende, noch längst nicht aus dem Schneider. Der Abstand auf den AEV beträgt zwar nun drei Punkte, die deutlich schlechteste Tordifferenz aller Teams spricht aber gegen die Roosters. 

Das Auswärtsspiel am Freitag (19.30 Uhr) in Frankfurt, die Mitte November noch rund 20 Punkte Vorsprung auf das Tabellenende aufwiesen, hat für Augsburg dennoch schon Endspielcharakter. Düsseldorf wiederum muss als Tabellenelfter mit sechs Punkten vor Augsburg auch weiter nach unten blicken, hat aber angesichts von nur vier Zählern Rückstand auf Nürnberg gleichzeitig berechtigte Hoffnungen auf Platz zehn. 

jom

enttaeuschung bei  Andreas Jenike #92 (Iserlohn Roosters) und Tyler Boland #10 (Iserlohn Roosters) nach dem Tor zum 1:0, Augsburger Panther vs. Iserlohn Rooster, 46. Spieltag, Eishockey, Penny-DEL, 18.02.2024

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