Aues Trainer Dirk Schuster veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:2 gegen Bochum auf drei Positionen: Für den Gelb-Rot-gesperrten Samson, den Gelb-gesperrten Nazarov und Strauß (auf der Bank) starteten Rasmussen, Kempe und Krüger.
Auch Hannovers Coach Kenan Kocak wechselte nach dem 4:0 gegen St. Pauli dreimal: Ersatzkeeper Ratajczak bekam Spielzeit, Zieler war in Hannover geblieben. Zudem begannen Muslija für Prib (auf der Bank) und Haraguchi für Maina (Pferdekuss).
Entsprechend der sportlichen Brisanz begann die Partie sehr gemächlich und mit wenig Dynamik auf beiden Seiten. Das Spiel war ausgeglichen, gefährliche Offensivaktionen lange Zeit Mangelware. Nach einer Viertelstunde übernahmen die Gäste nach und nach die Kontrolle, spielten ihre Angriffe aber nicht sauber zu Ende. Weydandt bediente Ducksch präzise im Strafraum, der den Ball aber nicht richtig traf, so dass Rasmussen den Schuss sogar stoppen konnte (13.). Aue verlagerte sein Spiel auf Gegenstöße - und war erfolgreich. Zunächst segelte eine missglückte Flanke von Rizzuto über Ratajczak hinweg auf die Latte (21.), ehe die Hausherren überraschend in Führung gingen.
2. Bundesliga, der 33. Spieltag
Ducksch legt unfreiwillig vor - Testroet schiebt ein
Hübers spielte einen schlimmen Fehlpass, Hochscheidt wollte den Ball direkt zu Krüger durchstecken. Der 96-Verteidiger grätschte und spielte die Kugel an die Hacke von Mitspieler Ducksch, der sie unfreiwillig perfekt für Krüger vorlegte. Der Auer sprintete rechts in den Strafraum und legte mit viel Übersicht an Ratajczak vorbei quer. Testroet musste nur noch zum 1:0 einschieben (23.). Nur kurze Zeit später köpfte Krüger freistehend knapp über das Tor und vergab eine höhere Führung für die Gastgeber (27.). Dann mussten die Veilchen jedoch einen doppelten Dämpfer hinnehmen: Ohne gegnerische Einwirkung verletzten sich Hochscheidt (28.) und Rizzuto (30.) kurz hintereinander und mussten ausgewechselt werden.
Dennoch büßte 96 seine Überlegenheit nach dem Gegentreffer sichtlich ein und wurde nur noch durch Weydandt (32.) und einen Kaiser-Freistoß (41.) gefährlich - beide verfehlten das Tor nur knapp. Mit der 1:0-Führung der Auer ging es in die Pause, nach der es ähnlich weiterging. Hannover mühte sich, kam aber nicht in den Strafraum der Hausherren. Dafür verbuchte Aue ein Doppelchance kurz nach Wiederbeginn: Zuerst verlängerte Korb eine Baumgart-Flanke aus dem Mittelfeld an den eigenen Pfosten, im Nachgang wurde Strauß am Elfmeterpunkt völlig frei angespielt, verfehlte das Tor aber deutlich (53.). 96 blieb spielbestimmend, aber harmlos. Aue verteidigte stark und zermürbte damit die Hannoveraner.
Ducksch' Anschlusstreffer kommt zu spät
Kocak reagierte und brachte vier neue Spieler in sieben Minuten, unter anderem Teuchert und Guidetti für die Spitze. Doch wie bereits im ersten Durchgang war Aue aus heiterem Himmel zur Stelle: Die Gastgeber spielten nach langer Zeit einen Konter wieder mal sauber zu Ende, Krüger schickte Fandrich mit einem hervorragenden Pass in den Strafraum. Dieser umkurvte Ratajczak gekonnt und schob zum 2:0 ein (67.). Der Treffer schien der K.o.-Schlag zu sein, Hannover fiel nichts ein und vergab durch Ducksch die erste gute Chance seit Langem (78.).
Nur eine Minute später traf der Torjäger dann aber: Teuchert zog aus 20 Metern ab, der Ball wurde leicht abgefälscht und dadurch schwierig zu parieren für Jendrusch, der die Kugel nach vorne abprallen ließ. Ducksch reagierte gut und köpfte den Abpraller über den Keeper hinweg ins Tor. Der Treffer gab 96 nochmal Aufwind, das Aue in den verbleibenden zehn Minuten praktisch in dessen Strafraum "einsperrte". Jendrusch entschärfte jedoch den letzten guten Versuch von Ducksch (89.), ehe Schiedsrichter Badstübner abpfiff und den letztlich dank der effizienten Spielweise verdienten Auer Sieg besiegelte.
Am letzten Spieltag (28. Juni, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) tritt Aue in Regensburg an. Hannover empfängt den VfL Bochum.